Zürich (awp) - Die internationalen Finanzmärkte bleiben im Krisenmodus. Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich laut vorbörslichen Indikationen zwar ein hauchdünnes Plus ab, dies sollte aber mit Vorsicht genossen werden, heisst es im Handel. Die Vorgaben sind klar negativ. An der Wall Street war es nach der kurzzeitigen Erholung zur Wochenmitte am gestrigen Donnerstag zu einer erneuten Verkaufswelle gekommen, die vor allem zinssensible Technologiewerte stark unter Druck setzte. In Asien folgen die Investoren dem Beispiel und trennen sich vor dem Wochenende ebenfalls im grossen Stil von Aktien.

"Geopolitische und Inflationsrisiken lassen nicht nach, und Risikoanlagen werden durch die Erwartung eines geringeren Wachstums und höherer Finanzierungskosten weiter belastet", heisst es in einem aktuellen Kommentar. Das Handelsgeschehen dürfte vor allem durch zahlreiche Konjunkturdaten bestimmt werden. In China ist der bereits veröffentlichte offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im September überraschend stark gestiegen. Hierzulande folgen Detailhandelszahlen und das KOF-Konjunkturbarometer. Zudem stehen Inflationsdaten aus der Eurozone und das US-Verbrauchervertrauen der Uni Michigan auf dem Programm.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr mit +0,08 Prozent bei 10'136,50 Punkte. Von den 20 SMI-Blue-Chips gewinnen alle zwischen 0,1 und 0,2 Prozent hinzu.

Auf Wochensicht zeichnet sich damit ein nahezu unveränderter Verlauf ab, auf Monats- und Quartalssicht ist die Bilanz allerdings tiefrot. So ist der Leitindex im September um annähernd 7 Prozent gesunken. Für das dritte Quartal zeichnet sich ein Minus von annähernd 6 Prozent ab.

Während UBS (+0,2%) etwas höher als der Gesamtmarkt erwartet werden, rangieren die Aktien der CS mit +0,05 Prozent am unteren Ende der vorbörslichen Kurstafel. Die Papiere hatten am Vortag einmal mehr zu den grössten Verlieren am Markt gezählt. Auf Wochensicht zeichnen sich bei der CS Verluste von knapp 6 Prozent ab.

Der Industriekonzern ABB (+0,2%) kündigt derweil an, seine restliche Beteiligung an Hitachi Energy an Hitachi zu verkaufen. Dabei erwartet der Konzern weder Gewinne noch Verluste aus der Transaktion. Zudem bildet das Unternehmen im dritten Quartal Rückstellungen für verbleibende Kusile-Angelegenheiten in Höhe von rund 325 Millionen US-Dollar.

In den hinteren Reihen werden Polypeptide (+2,7%) und Clariant (+1,9%) nach jeweils positiven Analystenkommentaren verstärkt gesucht.

hr/tv