Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich für den Donnerstag eine schwächere Eröffnung ab. Grund dafür sind die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell im Anschluss an die Veröffentlichung der Zinsentscheidung am Mittwochabend. Wie erwartet hat das Fed den Leitzins zum vierten Mal in Folge um 75 Basispunkte angehoben. Fed-Chef Powell signalisierte zwar, dass der Leitzins bei der kommenden Sitzung im Dezember weniger stark - erwartet werden nun 50 Basispunkte - erhöht werden dürfte. Er sagte aber auch, es sei noch "sehr verfrüht", um über eine Pause bei den Zinserhöhungen nachzudenken. Ein Ende der Zinserhöhungen ist damit noch nicht in Sicht.

Hierzulande dürften sich die Marktteilnehmer zudem auf eine Reihe von Firmenabschlüssen fokussieren. Zahlen vorgelegt haben die beiden Blue-Chip-Unternehmen Geberit und Adecco sowie das Industrieunternehmen Oerlikon und der Komponentenhersteller Phoenix Mecano. Zudem werden die Inflationsdaten für den Oktober veröffentlicht. Erwartet wird ein kleiner Rückgang der Jahresteuerung auf 3,1 bis 3,2 Prozent von 3,3 Prozent im September.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI sinkt um 08.15 Uhr 0,77 Prozent auf 10'723,13 Punkte. Sämtliche 20 SMI-Werte sind zwischen 0,5 Prozent (Swisscom) bis 1,6 Prozent (Logitech) tiefer indiziert.

Noch tiefer indiziert sind allerdings Geberit (-3,1%). Der Sanitärkonzern hat in den ersten neun Monaten 2022 zwar den Umsatz gesteigert, aber das Gewinnniveau des Vorjahres konnte nicht gehalten werden. Zudem hat Geberit den Ausblick auf das Gesamtjahr gesenkt. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen verfehlt.

Adecco (+1,1%) sind dagegen höher gestellt. Der Personaldienstleister Adecco Group ist im dritten Quartal mit +6 Prozent stärker gewachsen als in den beiden Vorquartalen. Beim Gewinn wurden die Vorjahreswerte aber nicht erreicht und die bereinigte operative EBITA-Marge ging zurück. Das sei die Folge von Investition in künftiges Wachstum, heisst es dazu. Damit hat der Konzern die Erwartungen der Analysten erfüllt.

Ansonsten dürften sich defensive Werte wie Swisscom, Lonza, Nestlé, Novartis und Roche, die um 0,5 bis 0,6 Prozent tiefer gestellt werden, besser schlagen als die Titel aus dem Technologiebereich. Logitech, VAT, AMS Osram und Inficon werden zwischen 1,6 und 1,8 Prozent niedriger indiziert.

Klar tiefer sind Zur Rose (-10%). In Deutschland verzögert sich die Einführung des E-Rezepts weiter. Denn die bisher einzige Pilot-Region hat das Vorhaben auf Eis gelegt.

Oerlikon (+2,2%) werden nach guten Zahlen fester indiziert.

pre/tv