Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag wenig verändert erwartet. Nach dem Anstieg des SMI auf ein Rekordhoch dürften die Anleger mit neuen Engagements zuwarten, sagt ein Händler. "Eine Atempause täte angesichts des hohen Niveaus ohnehin gut." Zudem mahnten die negativen Vorgaben aus Asien zu Vorsicht. Dort sorgen stark steigende Infektionszahlen mit dem Coronavirus für Verunsicherung und fallende Aktienkurse.

Grundsätzlich positiv sei, dass die US-Notenbank Fed mit dem von ihr am Vorabend veröffentlichten Sitzungsprotokoll die Anleger habe beruhigen können, heisst es am Markt. Zwar gab das Fed vorsichtige Signale für eine geldpolitische Wende. Dem Protokoll zufolge seien die Mitglieder des FOMC aber offenbar generell der Auffassung, dass noch keine ausreichenden Fortschritte der wirtschaftlichen Erholung der USA erreicht seien, kommentiert die Credit Suisse. Daher sanken auch die Kapitalmarktzinsen, was zeigt, dass die Inflationsängste und die Sorgen vor einem Ende der lockeren Geldpolitik wieder abnehmen. Zudem nähmen die Befürchtungen zu, dass die Ausbreitung der Delta-Mutation des Coronavirus das Wachstum gefährden könnte, sagt ein Händler. Impulse könnten nun von der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgehen, die heute um 13.00 Uhr die Ergebnisse ihrer Strategiesitzung präsentieren soll. Dabei soll laut Notenbankkreisen das Inflationsziel angehoben werden.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,07 Prozent höher bei 12'093,97 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex um 1,01 Prozent höher auf dem Rekordhoch von 12'085,51 Punkten geschlossen. Von den 20 SMI-Werten werden nur drei höher aber 17 tiefer gestellt.

Höher sind Holcim (+0,6%), ABB (+0,6% auf 32,62 Fr.) und Roche (+0,5% auf 357,80 Fr.), die alle von Kursziel- oder Ratingerhöhungen profitieren. So haben etwa Goldman Sachs das Kursziel für ABB auf 44 von 39 Franken und die Deutsche Bank das für Roche auf 425 von 325 Franken angehoben.

Auf der anderen Seite sind Swatch um 0,9 Prozent tiefer indiziert. Die Aktie fällt anlässlich der jährlichen Indexrevision der Börse aus dem SMI und wird dort durch Logitech (+1,2%) ersetzt.

Ansonsten belaufen sich die Abschläge auf 0,1 Prozent.

Auf den hinteren Rängen fallen Komax (+5,6%) auf. Der Kabelmaschinenhersteller erwartet für das zweite Halbjahr mehr Umsatz. Im ersten Halbjahr habe sich die Marktsituation schrittweise verbessert, teilte Komax mit.

Leonteq werden um 1,1 Prozent tiefer indiziert. Grossaktionär Rainer-Marc Frey hat seine Beteiligung auf 9,98 von 10,15 Prozent gesenkt.

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