Zürich (awp) - Dem Schweizer Aktienmarkt steht zur Wochenmitte ein weiterer Daten-geladener Tag bevor. Im Vorfeld zeichnet sich zunächst eine gewisse Zurückhaltung bei den Investoren ab, nachdem etwa die UBS-Zahlen vom Vortag als herbe Enttäuschung aufgenommen wurden. An diesem Morgen ist Konkurrent CS mit massiven Verlusten und einem Chef-Wechsel gefolgt. Die Vorgaben der Wall Street sind uneinheitlich. Denn während die wichtigsten Indizes am Dienstag im Minus geschlossen hatten, zogen die Kurse der Tech-Giganten Microsoft und Google nachbörslich nach Zahlen an.

Sie liessen etwas von dem Trübsinn vergessen, den eine Gewinnwarnung von Einzelhändler Walmart und schwache US-Wirtschaftsdaten ausgelöst hatten, kommentiert ein Händler. Das wichtigste Ereignis steht dem Markt allerdings erst am Abend bevor, wenn die europäischen Börsen schon geschlossen sind. Dann wird die US-Notenbank Fed ihre Zinsen um voraussichtlich weitere 75 Basispunkte erhöhen. Das Fed müsse den Eindruck vermitteln, dass die Inflationsbekämpfung für sie oberste Priorität habe, andernfalls werde die Inflation noch länger höher bleiben, erklärt ein Stratege. Mit den weiter steigenden Zinsen nehmen denn auch die Rezessionsängste weiter zu.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 8.15 Uhr 0,28 Prozent hinzu auf 11'132,70 Punkte. Aktuell ziehen 17 der 20 SMI-Werte an.

Die grössten Gewinne verbucht dabei Holcim (+2,8%) nach Zahlen. Der Baustoffkonzern ist auch im zweiten Quartal weiter gewachsen und hat so für das erste Semester einen Rekordumsatz eingefahren. Auch beim Gewinn klingelten die Kassen. Insgesamt wurden die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen. Nun hebt Holcim das Wachstumsziel fürs Gesamtjahr an.

Das Gegenstück dazu stellen die Aktien der Credit Suisse (-3,3%) dar. Die angeschlagene Grossbank schliesst das zweite Quartal 2022 mit einem Milliardenverlust ab und hat massiv schlechter abgeschnitten als am Markt im erwartet. Zudem kommt es zu einem neuerlichen Chef-Wechsel: Ulrich Körner wird neuer CEO.

Branchenkollege UBS hält sich mit -0,2 Prozent vergleichsweise gut. Allerdings hatten die Titel am Vortag nach enttäuscht aufgenommen Zahlen ihren grössten Kursverlust in diesem Jahr verbucht.

Beim Computerzubehör-Spezialisten Logitech (-0,2%) hagelt es unterdessen im Nachgang an die Zahlen vom Vortag diverse Kurszielsenkungen.

In den hinteren Reihen fallen Autoneum (+2,0%) nach Zahlen positiv auf. Galenica (-0,8%) geben gegen den Trend nach. Hier verweisen Händler auf eine Abstufung, die belaste.

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