Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt lassen die vorbörslichen Indikationen eine freundliche Eröffnung erwarten. Zur Wochenmitte spiele das Thema Notenbanken (FOMC-Entscheid am Abend) einmal mehr eine zentrale Rolle an den Finanzmärkten, heisst es im Markt. Entsprechend volatil könnte der Handel im Vorfeld sein. Die Vorgaben sind derweil etwas uneinheitlich: Die Wall Street hatte am Dienstag im Minus geschlossen. In Asien verbuchen zahlreiche Indizes nach einem schwächeren Start mittlerweile aber Gewinne.

Am Abend nach dem europäischen Börsenschluss wird die US-Notenbank voraussichtlich zum vierten Mal in Folge die Leitzinsen um 0,75 Prozentpunkte anheben, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Es ist aber vor allem ihr weiterer Kurs, der die Investoren derzeit in Atem hält. Zuletzt hatte die Hoffnung auf ein langsameres Tempo die Börsen gestützt. "Es geht nur darum, was kommen wird und wie schnell die nächsten Zinserhöhungen erfolgen werden", kommentiert ein Händler. Noch bevor das Fed sich meldet, werden Investoren am Nachmittag auf den ADP-Jobreport schauen, der eine erste Indikation für den US-Arbeitsmarkt gibt. Immerhin richtet die US-Notenbank ihre weitere Politik auch stark am Arbeitsmarkt aus. Erst wenn dieser anfange Schwäche zu zeigen, dürfte das Fed die Füsse vom Gas nehmen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt um 08.20 Uhr 0,37 Prozent hinzu auf 10'823,85 Punkte. Bei den 20 SMI-Titeln werden ausser bei Sonova (-0,7%) bei allen Auftaktgewinne erwartet.

Die deutlichsten Ausschläge verzeichnen vorbörslich 2 SLI-Unternehmen. So hat der Dentalimplantate-Spezialist Straumann (+1,9%) das hohe Wachstumstempo im dritten Quartal 2022 zwar nicht ganz halten können, die Prognose für das gesamte Jahr aber dennoch erhöht. Als "generell gut" bezeichnet etwa Vontobel das Zahlen-Set.

Der österreichische Technologiekonzern AMS Osram (-1,1%) hat dagegen im dritten Quartal weniger umgesetzt als im Vorjahr und auch weniger verdient. Die Mittelfristziele wurden in der Folge leicht reduziert. Ausserdem schreibt das Unternehmen 335 Millionen Euro ab. Analysten bewerten den Zwischenbericht in ihren ersten Kommentaren tendenziell eher als enttäuschend.

Deutlich fester präsentieren sich vorbörslich Lonza (+1,3%). Am Vortag hatten schwache Zahlen der Konkurrenz die Titel deutlich belastet. Erneut fester werden auch die Papiere der Credit Suisse (+1,0%) erwartet.

In den hinteren Reihen ziehen zudem Basilea (+1,1%) etwas deutlicher an, nachdem das Biotechunternehmen mit seinem geplanten Umbau weitere Fortschritte erzielt hat.

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