Zürich (awp) - Investoren bleiben weiter hin und her gerissen zwischen Rezessionsängsten und Inflationshoffnungen - ein Spagat, den sie nun schon eine kleine Weile wagen. Für den SMI zeichnet sich aktuell ein erneut freundlicher Handelsauftakt ab. Er würde damit insbesondere den freundlichen US-Vorgaben folgen, nachdem die asiatischen Börsen am Dienstag eher uneinheitlich tendieren.

Nach wie vor scheiden sich die Geister, ob die jüngsten Kursgewinne als eine Bärenmarktrallye oder doch als Beginn eines neuen Haussezyklus zu sehen sind. "Ich denke, dass die Menschen nicht sensibel genug auf diese wirtschaftliche Abschwächung reagieren und darauf, was sie für die Unternehmensgewinne und Gewinnspannen bedeuten wird", warnt ein Stratege. Aufschluss über die Verfassung weiterer Unternehmen dürften daher die zahlreichen Quartalszahlen in dieser Woche liefern. Speziell die US-Einzelhändler Walmart und Home Depot könnten dabei bewegen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.20 Uhr um 0,18 Prozent höher auf 11'191,71 Punkten. Alle 20 SMI-Werte werden höher gestellt.

Die Spanne reicht dabei von +0,3 Prozent bei der UBS bis +0,1 Prozent bei SGS. Ins Blickfeld rücken mit Straumann und Sonova gleich zwei Medizinaltechniker aus dem SLI. Während Straumann (+0,7%) regulär Zahlen zum ersten Semester präsentiert, überrascht Sonova (-6,8%) mit einer Gewinnwarnung.

Der Hörgerätehersteller senkt wegen schlechterer Nachfrage in einigen Schlüsselmärkten seine Gewinnprognose. Dies schlage auf den Umsatz. Gleichzeitig würden höhere Kosten für Transport und Komponenten den Gewinn belasten.

Straumann wiederum hat ein starkes erstes Halbjahr 2022 hingelegt. Der Dentalimplantat-Hersteller steigerte den Umsatz und den Reingewinn deutlich. Allerdings blieb die von einigen Marktteilnehmern erhoffte Prognoseerhöhung aus.

Noch deutlicher ziehen in den hinteren Reihen Huber+Suhner (+4,2%) nach Zahlen an. Die Industriegruppe ist stärker als erwartet gewachsen und hat nun die Guidance erhöht. Auch Basilea (+1,2%) tendieren nach Zahlen zum ersten Semester klar höher.

hr/rw