Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Montagmorgen ein freundlicher Start in die neue Handelswoche ab. Dabei sind die Vorgaben aus Übersee sehr uneinheitlich. So war die Wall Street am Freitag nach einem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht mit deutlichen Gewinnen aus dem Handel gegangen. In Asien überwiegen zum Wochenstart dagegen Kursverluste. Hier bremsen die anhaltenden Sorgen vor einer beschleunigten Inflation aus.

In den USA hat der Senat am Wochenende ein 1,9 Billionen Dollar schweres Hilfspaket verabschiedet, das Direktzahlungen von bis zu 1'400 Dollar an die meisten Amerikaner vorsieht. Es wird erwartet, dass der Gesetzesentwurf diese Woche im von den Demokraten gehaltenen Repräsentantenhaus verabschiedet und an Präsident Joe Biden zur Unterschrift vor dem Stichtag 14. März zur Erneuerung der Arbeitslosenhilfeprogramme geschickt wird. "Investoren bleiben vorsichtig, was die Auswirkungen des massiven fiskalischen Experiments von Biden auf die längerfristigen Zinssätze angeht, was für ein fragiles Aktienumfeld sorgt", heisst es am Markt. Inflationssorgen wurden letztlich auch durch den jüngsten Ölpreisanstieg nach dem Angriff auf die Öl-Anlagen in Saudi-Arabien angeheizt.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 08.15 Uhr 0,78 Prozent auf 10'690,59 Punkte. Alle 20 SMI-Titel werden höher gestellt. Dabei reichen die Aufschläge von +0,3 Prozent bei Roche bis +1,3 Prozent für ABB.

Der Pharmakonzern Roche hatte am Morgen mitgeteilt, sein Immuntherapeutikum Tecentriq in den USA zur Behandlung einer bestimmten Form von Blasenkrebs zurückziehen.

ABB hingegen knüpfen mit ihren deutlichen Gewinnen an die starke Vorwoche an. Zykliker hatten zuletzt den Ton angegeben, während gerade die erfolgsverwöhnten Techwerte mit Abgaben zu kämpfen hatten. Die Divergenz zwischen Tech- und zyklischen Werten zeige, dass die bullische Story intakt bleibe, kommentieren Marktstrategen von Morgan Stanley. "Der Bullenmarkt ist weiterhin im Gange, wobei Value und Zykliker den Weg weisen. Wachstumswerte können sich der Party wieder anschliessen, sobald die Bewertungskorrektur und Neupositionierung abgeschlossen ist."

Wie bereits in der Vorwoche, wird das Nachrichtenaufkommen vornehmlich durch die hinteren Reihen bestimmt. So hat das Industrieunternehmen Belimo (+2,9%) im Geschäftsjahr 2020 einen Rückgang des Gewinns verzeichnet. Nebst dem bereits kommunizierten leichten Umsatzminus ist dafür auch der Wegfall eines positiven Steuereffektes verantwortlich. Die Dividende bleibt stabil.

Fester werden auch Vifor (+2,1%) gestellt. Das Pharmaunternehmen und die Partnerfirma Cara Therapeutics sind mit ihrem Kandidaten Korsuva einen wichtigen Schritt weiter. Die US-Gesundheitsbehörde FDA wird den entsprechenden Zulassungsantrag im Zuge einer "Priority Review" beschleunigt bearbeiten.

hr/tt