Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt wird zur Wochenmitte leicht im Plus erwartet. Händler erklären sich dies mit positiven US-Vorgaben. Allerdings dürfte es am Mittwoch an den Finanzmärkten gemäss den Prognosen vieler Börsianer erneut relativ uninspiriert zu und her gehen, nachdem der Handel an den ersten beiden Wochentagen keine klare Richtung fand. "Es fehlen die klaren Impulse", fasst ein Marktteilnehmer die Stimmung zusammen. Zudem werfe der US-Feiertag Thanksgiving vom Donnerstag seine Schatten voraus. Dann ruht der Handel in den USA.

Die Corona-Situation in China und die jüngsten Äusserungen vieler Notenbanker, welche Zinshoffnungen einen Dämpfer verpassten, seien zudem nach wie vor eine Belastung und beschränkten das Aufwärtspotenzial. "Mancher Investor fragt sich sogar, ob die Erholung der letzten Wochen angesichts dieser Entwicklungen nicht übertrieben war", so ein Händler. Im Tagesverlauf stehen in der Eurozone und in den USA verschiedene Konjunkturzahlen auf dem Programm, unter anderem Einkaufsmanagerindizes. Am Abend veröffentlicht die US-Notenbank Fed dann das Protokoll zur jüngsten Zinssitzung. Anleger warten auf Hinweise auf den geldpolitischen Kurs. Aktuell wird damit gerechnet, dass das Fed sein Straffungstempo bald etwas verringert.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.20 Uhr 0,16 Prozent höher bei 11'092,52 Punkten. 19 der 20 SMI-Titel werden im Plus erwartet.

Die Ausnahme sind einmal mehr die Aktien der Credit Suisse (-1,7%). Die Grossbank musste am Morgen weitere Hiobsbotschaften verkünden. Vor allem wegen einer weiterhin tiefroten Investmentbank dürfte demnach im vierten Quartal erneut ein Milliardenverlust resultieren. Zudem leidet das Institut darunter, dass Kunden Gelder abziehen.

Die Ankündigung kam wenige Stunden vor der ausserordentlichen Generalversammlung. Dabei geht es um eine Kapitalerhöhung in Höhe von 4 Milliarden Franken. Mit dem Geld will die Grossbank den radikalen Umbau stemmen, welcher zunächst hohe Kosten verursacht.

Alle anderen SMI-Titel verzeichnen vorbörslich Gewinne. Die Bandbreite reicht von 0,1 Prozent (Swisscom) bis 0,3 Prozent (ABB).

Am breiten Markt werden SoftwareOne nach der Zahlenpublikation und der Ankündigung eines Aktienrückkaufs knapp 5 Prozent im Plus erwartet.

Auf der anderen Seite zeichnen sich bei Ems-Chemie nach einer Gewinnwarnung klare Verluste von 3,2 Prozent ab.

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