Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte zur Wochenmitte mit leichten Abgaben in den Handel starten. Nachdem der Leitindex zuletzt fünf Wochen in Folge Gewinne verbucht hatte, scheint ihm seit Wochenbeginn etwas die Luft ausgegangen zu sein. Die Vorgaben aus Übersee sprechen ebenfalls für einen leichteren Start in den Tag. So hat die Wall Street am gestrigen Dienstag ihre jüngste Rekordtour unterbrochen, und auch in Asien präsentieren sich die Märkte am Mittwoch überwiegend leichter.

Händler verweisen auf die Inflationsdaten aus China. Diese sind zwar in etwa wie erwartet ausgefallen, ihr starker Anstieg sorge aber gerade vor den am Nachmittag erwarteten US-Konsumentenpreisen für eine erhöhte Nervosität. "Die Inflationsthematik der letzten Monate ist immer noch präsent und muss gelöst werden", kommentiert ein Stratege. Gleichzeitig rückt die Kreditklemme in Chinas Immobilienbranche mit dem Kurseinbruch des Bauträgers Fantasia erneut in den Fokus, nachdem das Unternehmen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen konnte. Auch der angeschlagene Evergrande-Konzern steht vor der letzten Frist einer Zahlung.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird gegen 08.20 Uhr um 0,08 Prozent niedriger bei 12'357,46 Punkten indiziert. Von den 20 SMI-Titeln werden alle bis auf die beiden Versicherer Swiss Re (+0,1%) und Zurich (+0,2%) tiefer erwartet.

Dabei fallen die Abgaben mit 0,1 Prozent bei den meisten Titeln moderat aus. Lediglich UBS (-0,2%) und Alcon (-0,3%) weisen leicht grössere Abschläge aus. Der Augenheilkonzern hatte am Vorabend nach Börsenschluss über ein starkes Wachstum im dritten Quartal berichtet. Bei der Profitabilität gab es im Vorjahresvergleich ebenfalls Fortschritte. Analysten zeigen sich in ihren ersten Kommentaren von den Zahlen überzeugt. Zum Ausblick habe es keine neuen Aussagen gegeben, laut Goldman Sachs erscheinen die aktuellen Ziele aber zunehmend konservativ.

Neben Alcon hat im breiten Markt noch Barry Callebaut Zahlen (+0,7%) vorgelegt. Der weltgrösste Schokoladenhersteller hat im per Ende August zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2020/21 die Coronakrise hinter sich gelassen und wieder den Wachstumspfad beschritten. In Bezug auf das Verkaufsvolumen hat Barry sogar bereits das Vorkrisenjahr übertroffen. Die UBS wertet in einem ersten Kommentar die gute Entwicklung bei den Volumina und den Cash Flow positiv.

Mit Handelsbeginn könnten sich dann noch Swiss Steel und Züblin nach den jeweils vorgelegten Zahlen bewegen. Polypeptide dürften derweil wegen der Platzierung eines grösseren Aktienanteils deutlich unter Druck stehen.

hr/uh