Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt zeigen die Kurse am Dienstag im vorbörslichen Handel eine klare Erholung. Nach dem Ausverkauf am Vortag, als der SMI mit einem Minus von 3,84 Prozent so stark fiel wie seit März 2020 nicht mehr, sei eine technische Erholung zu erwarten, heisst es am Markt. Dafür sprächen auch die Vorgaben von der Wall Street, wo sich die Kurse nach einem sehr schwachen Verlauf doch noch in die Gewinnzone retten konnten, nachdem Schnäppchenjäger in den Markt gekommen waren.

Ob dies bereits die Korrektur gewesen ist, von der so viele Marktteilnehmer gesprochen hatten, und der Markt damit "bereinigt" ist, bleibt allerdings ungewiss. Denn die Zins- und Inflationssorgen sowie die Ukrainekrise sind ungelöst. Aber es könnte sein, dass diese Probleme nun genügend eingepreist seien. "Die Märkte haben übertrieben", meinte ein Händler. Ein anderer geht dagegen davon aus, dass die Abwärtsbewegung anhält und rät dazu, in Erholungsphasen zu verkaufen. Die Märkte sind sehr nervös. Dies zeigt auch der Volatilitätsindex VSMI, der am Vortag so hoch war wie seit November 2020 nicht mehr. Daran werde sich wohl nicht allzu viel ändern bis zur US-Notenbanksitzung am morgigen Mittwoch, heisst es.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steigt gegen 08.20 Uhr 0,59 Prozent auf 11'951,94 Punkte. Von den 20 SMI-Werten legen 19 zu und einzig Credit Suisse büssen weiter Terrain ein.

Bei der Credit Suisse (-1,5%) haben gemäss vorläufigen Angaben auch im vierten Quartal bedeutende Sonderfaktoren wie Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten das Ergebnis negativ beeinflusst. Vor der bereits angekündigten Goodwill-Wertverminderung werde für das ausgewiesene Vorsteuerresultat der Gruppe im vierten Quartal 2021 ungefähr ein Breakeven resultieren, teilte die CS mit. Die CS-Aktie hatte am Vortag die Verlierer bei den SMI-Werten mit einem Minus von 6,8 Prozent angeführt.

Dagegen reagieren Logitech (+5,4%) mit einem Kurssprung auf den Bericht zum dritten Quartal 2021/22. Das Unternehmen hat zwar weniger verdient als im Vorjahr, aber die Analystenerwartungen dennoch übertroffen. Zudem hat der Computerzubehörhersteller die Prognosen für das ganze Jahr erhöht. Neben Logitech machen auch andere Technologieaktien, die zuletzt arg gebeutelt wurden, Boden gut. Dazu zählen etwa AMS (+1,9%), VAT (+2,3%) oder Temenos (+1,4%).

Swatch (+2,9%) hat sich derweil vom Corona-Einbruch gut erholt und im vergangenen Jahr mehr Umsatz erzielt und mehr verdient, als Analysten erwartet hatten. Im laufenden Jahr will der Uhrenkonzern den Umsatz in Lokalwährungen im zweistelligen Prozentbereich steigern. Richemont (+1,4%) legen im Fahrwasser davon ebenfalls zu.

Nach Vorab-Zahlen 2021 werden ausserdem Komax (+2,3) klar höher indiziert.

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