Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Donnerstag eine etwas schwächere Eröffnung ab. Damit würde er zunächst seine Gewinnsträhne der vorangegangenen zwei Handelstage beenden und den Vorgaben aus Übersee folgen. Die Wall Street hatte am Mittwoch letztlich nahe ihres Tagestiefs geschlossen und auch in Asien geben die Märkte am Donnerstagmorgen überwiegend nach. Nachdem die Zwischenwahlen in den USA, die Midterms, bislang ohne klares Ergebnis verlaufen sind, richtet sich die Aufmerksamkeit der Investoren bereits auf die am Nachmittag anstehenden Inflationsdaten aus den USA.

Anleger erhoffen sich von ihnen Hinweise auf die weitere Geldpolitik der US-Notenbank. Wie ein Experte kommentiert, scheine die Inflation weltweit zwar ihren Höhepunkt erreicht zu haben. "Die Abkühlung ist meiner Ansicht nach aber nicht gross genug oder breit genug angelegt, um die Zinserhöhungszyklen zu einem überzeugenden Abschluss zu bringen." Allerdings seien einige Zentralbanken zuletzt etwas zurückhaltender geworden, da sie befürchteten, dass die Straffung der Geldpolitik das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnte, so der Experte.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gibt gegen 08.15 Uhr um 0,33 Prozent nach auf 10'868,50 Punkte. Dabei bewegen sich die SMI-Titel in einer Spanne von -0,2 Prozent (Swisscom) bis -1,1 Prozent (Richemont).

In etwa mit dem Markt geben die Aktien des Versicherers Zurich (-0,3%) nach. Die Gruppe hat im wichtigen Schadengeschäft im Verlauf des Jahres 2022 zugelegt. Dies gelang auch dank weiter steigender Preise. Derweil belastet Hurrikan "Ian" die Rechnung stark.

Gleichzeitig verweisen Händler auf die Zahlen der deutschen Konkurrentin Allianz, die im abgelaufenen Quartal mehr verdient aber weniger umgesetzt hat als von Analysten erwartet.

Die grössten Verluste fahren vorbörslich die Aktien vom Uhrenhersteller Richemont (-1,1%) ein. Auch Swatch (-1,0%) sind vorbörslich unter den schwächsten Werten zu finden. Im Handel richten die Marktteilnehmer erneut den Blick nach China, das erneut mit einer Covid-Welle zu kämpfen habe. Die südliche Metropole Guangzhou habe Tausende von Fällen gemeldet.

In den hinteren Reihen fallen Zur Rose (-4,3%) und Idorsia (-2,3%) mit überdurchschnittlichen Abgaben auf. In beiden Fällen machen Börsianer dafür Analystenkommentare verantwortlich.

hr/tv