Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse wird zum Wochenstart eine Spur leichter erwartet. Die Vorgaben aus den USA und aus Asien sind zwar gut. Aber die Marktteilnehmer dürften sich wohl trotzdem zurückhalten und die Ergebnisse der Zinssitzungen der US-Notenbank Fed am Mittwochabend und der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Bank of England (BoE) am Donnerstag abwarten, heisst es am Markt. "Das ist das Thema am Markt", sagt ein Händler. Bis zu den Zentralbankterminen werden aber noch eine Reihe von Firmenabschlüssen aus dem In- und Ausland veröffentlicht, die dem Markt ebenfalls Impulse geben dürften. Dazu zählen hierzulande vor allem die Bluechip-Unternehmen UBS (Dienstag), Novartis (Mittwoch) sowie ABB, Julius Bär und Roche (Donnerstag).

Die am Freitag veröffentlichten US-Konjunkturdaten seien im Rahmen der Erwartungen ausgefallen und hätten der Hoffnung Auftrieb gegeben, dass sich die Inflation weiter entspannt und das Fed daher zu einer weniger restriktiven Haltung übergehen könnte, heisst es am Markt. Die Ökonomen gehen mehrheitlich davon aus, dass das Fed das Zinsstraffungstempo verringern und den Leitzins nur noch um 25 Basispunkte (BP) erhöhen dürfte. EZB und BoE dürften dagegen den Leitzins erneut um 50 BP anheben, um gegen die hohe Inflation anzukämpfen. Damit würde die EZB zum ersten Mal seit langem aggressiver vorgehen als das Fed, schreibt die Commerzbank in einem Kommentar.

Der von Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,21 Prozent tiefer mit 11'308,89 Punkten. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex 0,3 Prozent gewonnen. Damit beträgt das Plus seit Jahresanfang +5,6 Prozent. Seit gut zwei Wochen bewegt sich der SMI allerdings in einer Spanne von rund 150 Punkten seitwärts.

Sämtliche 20 SMI-Titel werden tiefer indiziert. Die Abschläge betragen mehrheitlich 0,2 Prozent. Einzig Partners Group werden um 1,5 Prozent tiefer mit 864,50 Franken indiziert. Die Deutsche Bank hat das Rating für die Aktien des Asset Managers auf "Hold" von "Buy" und das Kursziel auf 1000 von 1200 Franken reduziert.

Auch bei den SMIM-Aktien reichen die Einbussen mehrheitlich 0,2 Prozent. SGS (-1,1%) leiden unter einer Kurszielsenkung der UBS.

Polypeptide stehen mit -2,0 Prozent bei den Verlierern zuoberst. Der Pharmazulieferer verliert seinen Chef. Raymond De Vré ist ohne Nennung von näheren Gründen als CEO zurückgetreten. Der Pharmazulieferer hatte im letzten halben Jahr zwei Gewinnwarnungen ausgegeben.

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