Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse wird am Dienstag schwächer erwartet. Verhaltene Vorgaben aus den USA und Rezessionssorgen trübten die Stimmung, wie Händler sagen. Zudem dürften sich die Marktteilnehmer vor der am Mittwochabend erwarteten Veröffentlichung der US-Zinsentscheidung zurückhalten, heisst es weiter. Die zweitägige Zinssitzung der US-Notenbank Fed beginnt heute. Eine Leitzinserhöhung von 75 Basispunkten scheint gesetzt, der Schritt könnte aber auch noch höher ausfallen.

Analysten befürchten zunehmend, dass die US-Wirtschaft auf eine Rezession zusteuert. Auch in Europa stehen die Zeichen immer stärker auf Abkühlung. So fiel das deutsche Ifo-Geschäftsklima am Montag erneut schwach aus, was auch eine Rezession in der grössten europäischen Volkswirtschaft wahrscheinlicher macht. Zusätzliche Nahrung erhalten die Sorgen durch die Drosselung der Gaslieferungen Russlands nach Europa. Der russische Konzern Gazprom will die Gasmenge an diesem Mittwoch von 40 Prozent auf 20 Prozent der maximalen Kapazität senken. Kursbewegende Impulse liefern zudem die vielen Firmenergebnisse, die diese Woche auf dem Kalender stehen. Dabei stehen heute UBS und Logitech im Fokus.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 8.15 Uhr 0,27 Prozent auf 11'099,48 Punkte. Sämtliche 20 SMI-Werte werden aktuell tiefer gestellt. Die Abschläge reichen von -0,1 Prozent bei Geberit bis -0,2 Prozent bei ABB.

Ausreisser sind die Aktien von UBS (-2,2%) und Logitech (-2,7%). Die Grossbank UBS hat im zweiten Quartal zwar den Gewinn gegenüber dem Vorjahr auf 2,1 Milliarden Dollar gesteigert. Dies war aber einem bereits bekannten Sonderfaktor zu verdanken. Die verwalteten Vermögen sind wegen der negativen Entwicklung an den Finanzmärkten deutlich zurückgegangen. Weiteren Aufschluss über die Branche wird am Mittwoch von den Zahlen der Konkurrentin Credit Suisse (-0,2%) erwartet.

Unter Druck stehen Logitech. Die Firma hat im ersten Quartal 2022/23 weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr und auch weniger verdient. Zudem hat der Hersteller von Computerzubehör die Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt.

Dagegen kommen die Zahlen des Schokoladeherstellers Lindt & Sprüngli (+2,6%) und von SIG (+1,9%) am Markt besser an. Beide Firmen haben die Markterwartungen übertroffen.

Schwächere Kurse gibt es vorbörslich noch für Idorsia (-2,1%). Der Arzneimittelhersteller hat im ersten Quartal auch erste Produktumsätze verbucht. Doch bleibt das Unternehmen tief in den roten Zahlen und sucht weitere Barmittel. Dies soll aber mit Instrumenten geschehen, "die nicht zur Verwässerung des Eigenkapitals führen".

pre/ra