Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag etwas fester gesehen. Doch allzu stark dürften die Kurse wohl nicht steigen, heisst es am Markt. Vor den am frühen Nachmittag erwarteten gesamtdeutschen Inflationszahlen und den wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten dürften sich die Anleger eher vorsichtig verhalten. Am Freitag folgen zudem aus den USA die Angaben zu den persönlichen Haushaltseinkommen und Konsumausgaben, die von der US-Notenbank Fed stark beachtet werden.

Insgesamt sei die Stimmung am Markt aber recht gut, sagte ein Händler. Am Vortag haben die Sorgen um den US-Banksenktor weiter nachgelassen, zudem hat eine optimistische Quartalsprognose des grössten US-Speicherchip-Herstellers Micron Technology die Anleger optimistisch gestimmt. Zuvor hatte sich bereits in Europa der Halbleiterkonzern Infineon positiv über die weiteren Aussichten geäussert. Zudem setzen die Investoren wieder auf Zinssenkungen in den USA. Die Renditen für zweijährige US-Anleihen gingen jedenfalls zuletzt klar zurück. "Der Markt antizipiert bereits Zinssenkungen", meinte der Händler

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI gewinnt um 8.20 Uhr 0,33 Prozent auf 10'999,99 Punkte. Aktuell werden 18 der 20 SMI-Titel fester indiziert, einzig Swisscom (-2,7%) und Sika (-0,6%) werden wegen des Dividenden-Abschlags tiefer gestellt. Ebenfalls ex-Dividende gehandelt werden im SLI die Titel SGS (-2,9%) und Schindler (-1,4%).

Die Aktien der Grossbanken UBS (+0,4%) und Credit Suisse (+0,03%) fallen nach den jüngsten Turbulenzen für einmal vorbörslich nicht auf. Am Vortag hatte die UBS mitgeteilt, dass die bevorstehende Herkulesaufgabe der CS-Übernahme vom ehemaligen CEO Sergio Ermotti geleistet werden soll. Dies hatte die beiden Papiere um rund 4 Prozent steigen lassen.

Gesucht werden vorbörslich Temenos (+1,2%). Der Bankensoftwarehersteller hat einen Auftrag von einer Top-US-Inlandsbank erhalten.

Für einmal spielt die Musik auch laut auf dem breiteren Markt. Der Gesundheitskonzern Galenica (+1,3%) und die Shop Apotheke Europe gehen eine strategische Partnerschaft ein und gründen laut eigenen Angaben zusammen die führende Online-Apotheke der Schweiz.

Der Immobilienkonzern SPS (+1,0%) verkauft seinen Dienstleister Wincasa an Implenia. Der Baukonzern bezahlt dafür 171,9 Millionen Franken aus eigenen Mitteln. SPS erwartet aus dem Verkauf einen nicht-operativen Buchgewinn vor Steuern von rund 140 Millionen Franken. Für Implenia werden vorbörslich keine Kurse gestellt (Aktie auch ex Div. heute).

Zudem vereinfacht Dormakaba (+0,3%) die Organisationsstruktur und verkleinert die Geschäftsleitung. Durch den Fokus auf Schlüsselmärkte und Kerngeschäfte soll zudem das Wachstum angekurbelt werden.

pre/uh