Zürich (awp) - Der Start ins zweite Quartal dürfte am Schweizer Aktienmarkt am Donnerstag eher unspektakulär verlaufen. Den Indikationen zufolge wird der Leitindex SMI leicht freundlich in den letzten Handelstag dieser verkürzten Osterwoche starten. Dabei sind die Vorgaben aus Asien gut. Hier war etwa der japanische Tankan-Bericht besser als erwartet ausgefallen. Die Vorgaben der Wall Street sind dagegen wenig ausgeprägt.

Insgesamt seien Investoren hin- und hergerissen zwischen den Sorgen um die derzeitigen Infektionszahlen, die in vielen Ländern weiter steigen, und der Hoffnung auf eine starke wirtschaftliche Erholung, nachdem US-Präsident Joe Biden nun seine konkreten Infrastrukturpläne vorgestellt hat. Immerhin stützen sie die Aussichten für die US-Wirtschaft, so dass sich Anleger sogenannte Spillover-Effekte erhoffen. Im Tagesverlauf dürften Investoren auch auf die zahlreichen Stimmungsindikatoren sowie die Beratungen der Opec+ über die Rohöl-Fördermengen schauen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 08.15 Uhr 0,19 Prozent hinzu auf 11'067,80 Punkte. Alle 20 SMI Titel bis auf die CS werden höher gestellt.

Die Papiere der Grossbank werden vorbörslich um 0,8 Prozent tiefer gehandelt. Alleine an den drei letzten Handelstagen haben die Papiere rund einen Fünftel ihres Werts verloren und notieren erstmals seit November wieder unter der 10-Franken-Marke. Nach den Schockmeldungen um mögliche Milliardenverluste wegen der Debakel um den Hedge Fund Archegos und die Greensill-Fonds schliessen Beobachter mittlerweile nicht mehr aus, dass die Grossbank wieder einmal neues Kapital aufnehmen muss.

Überdurchschnittlich fest präsentieren sich dagegen ABB und Alcon. Beim Industriekonzern ABB (+0,5%) verweisen Börsianer auf ein Interview des Finanzchefs Timo Ihamuotila mit "The Market". Darin spricht der Manager über die Wachstumsperspektiven der Gruppe, die Infrastrukturpläne von Präsident Joe Biden sowie über die Dividenden- und Akquisitionspolitik.

Bei Alcon (+1,7%) wiederum hat sich der zuständige Berenberg-Analyst sehr zuversichtlich über die weiteren Wachstumspläne des Augenheilkunde-Spezialisten geäussert.

Während die CS-Titel ihre Verluste ausweiten, sind andere Vertreter der Finanzbranche wie Julius Bär (+1,1%) oder aus den hinteren Reihen Vontobel (+1,1%) verstärkt gefragt. Die Citigroup hat die Kursziele für die beiden Aktien erhöht.

Ohne grössere Kursreaktionen quittieren Investoren zunächst die vorläufigen Zahlen vom Dentalbedarfshersteller Coltene (+0,1%). Man sei gut ins laufende Jahr gestartet, hat das Unternehmen am Mittwochabend anlässlich der Generalversammlung mitgeteilt.

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