Zürich (awp) - Die freundliche Börsenstimmung dürfte auch am Donnerstag anhalten. Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich laut vorbörslichen Indikationen ein Plus ab. Damit würde der Leitindex SMI an seine leichten Gewinne vom Vortag anknüpfen, die nur wegen der schwachen Schwergewichte nicht deutlicher ausgefallen waren. Die Vorgaben aus Übersee sprechen ebenfalls für erneut steigende Kurse. Nach den jüngsten US-Inflationsdaten hat die Wall Street zur Wochenmitte klar im Plus geschlossen. Die asiatischen Börsen haben sich davon anstecken lassen, wie die Kursgewinne am Donnerstag zeigen.

Da die US-Konsumentenpreise zur Wochenmitte deutlicher gefallen sind als erwartet und auch die Kernrate stabil geblieben ist, hegen Börsianer nun die Hoffnung, dass die US-Notenbank bei ihrer Zinserhöhung im September nicht so aggressiv vorgehen muss, wie zuletzt befürchtet. Entsprechend sind die Zinserhöhungserwartungen in den USA von 75 Basispunkten auf 50 Basispunkte gesunken. Allerdings warnen bereits erste Stimmen, dass das Fed wohl weitere Anzeichen für eine Verlangsamung der Inflation sehen will, bevor es auf eine langsamere Gangart umstellt. Immerhin warnten denn auch gleich zwei FOMC-Mitglieder unmittelbar nach Veröffentlichtung der Daten, dass der Krieg gegen die Inflation noch nicht gewonnen sei.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 8.15 Uhr um 0,36 Prozent hinzu auf 11'194,80 Punkte. Alle 20 SMI-Werte werden höher gestellt.

Das mit Abstand grösste Plus von 1,8 Prozent verzeichnen dabei die Aktien des Versicherers Zurich. Die Gruppe ist im ersten Halbjahr 2022 dank weiter steigender Preise für Versicherungsdeckung profitabel gewachsen. Die Verwerfungen an den Finanzmärkten drückten allerdings auf den Reingewinn. Die ersten Analystenkommentare fallen überwiegend lobend aus.

Mit einigem Abstand folgen dann ABB und UBS mit Gewinnen von jeweils 0,4 Prozent. Auch die CS (+0,3%) ziehen in etwa mit dem Markt an. Der Technologiekonzern ABB expandiert im Geschäftsbereich Antriebstechnik und übernimmt dazu das Geschäft mit NEMA-Niederspannungsmotoren von Siemens.

Das eigentliche Nachrichtenaufkommen wird an diesem Morgen aber durch Vertreter der hinteren Reihe bestritten. Mit einem Plus von 2,8 Prozent fallen dabei Komax positiv auf. Hier verweisen Marktteilnehmer auf die Zahlen von Metall Zug, die zeigten, dass der Komax-Fusionspartner Schleuniger ein starkes Umsatz- und Ergebnisplus im ersten Semester erzielte.

Bei anderen Werten wie Cicor, Ascom, Bell oder Schlatter wird sich erst mit Börsenstart zeigen, wie die Zahlen angekommen sind.

hr/uh