Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte zum Start in die neue Handelswoche den Abwärtstrend der ersten drei Handelswochen 2022 fortsetzen. Seit dem Rekordhoch am ersten Handelstag 2022 hat der Leitindex SMI mittlerweile rund 5 Prozent verloren, wobei die Talfahrt zuletzt sogar noch an Tempo zugenommen hat. Mit den Abgaben würde der SMI den Vorgaben aus Übersee folgen: Die Wall Street hat am Freitag ebenfalls eine ihrer "brutalsten Wochen" im Minus beendet, und in Asien überwiegen zum Wochenstart ebenfalls die Abgaben.

"Was ursprünglich ein durch die Rücknahme von Konjunkturprogrammen ausgelöster Rückgang war, hat sich in der letzten Woche zu einer Gewinnsorge ausgeweitet", kommentiert ein Börsianer unter Verweis auf die enttäuscht aufgenommenen Netflix-Zahlen. "Die Anleger machen sich jetzt nicht nur Sorgen über die Gewinnmultiplikatoren, sondern auch über die EPS-Prognosen selbst." Am Montagabend nach Börsenschluss wird denn auch das Schwergewicht IBM seine Zahlen vorlegen. Ein weiterer wichtiger Markttreiber ist die Fed-Sitzung Mitte der Woche. Die Anleger sind gespannt auf Signale, wie stark die Zentralbank die Zinssätze in diesem Jahr anheben wird und wann sie damit beginnen wird.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 08.15 Uhr 0,33 Prozent auf 12'314,64 Punkte. Von den 20 SMI-Werten geben 17 nach und drei legen zu.

Die Gewinner sind Swiss Re (+0,6%), UBS (+0,5%) und Richemont (+0,1%). Alle drei haben am Morgen Schub durch Analystenkommentare erhalten. Im Fall von Swiss Re und UBS wurden gar die Ratings angehoben.

Derweil wurde das Rating für die CS (-1,5%) gesenkt, was den Papieren denn auch einen den grössten Verluste unter den Blue Chips einbrockt.

Noch stärker sacken erneut Logitech ab (-1,6), die damit weiterhin unter dem grossflächigen Ausverkauf im Technologiesektor leiden. Das Unternehmen wird am (morgigen) Dienstag Quartalszahlen veröffentlichen. Auch AMS und im breiten Markt VAT und Inficon werden allesamt um 1,6 Prozent tiefer gestellt.

Schindler (-1,4%) stehen nach dem überraschenden CEO-Abgang vorbörslich ebenfalls unter Druck. Beim Lift- und Rolltreppenbauer hat Thomas Oetterli am Freitag seinen Hut genommen. Der frühere Konzernchef Silvio Napoli übernimmt ab sofort wieder die operative Leitung.

Etwas stärker als der Markt bewegen sich zudem die Swatch-Papiere (+0,9%). Sie werden laut Händlern von HSBC neu zum Kauf empfohlen.

hr/uh