Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse wird zum Wochenschluss aufgrund vorbörslicher Indikationen etwas leichter erwartet. Händler hoffen aber auf eine Stabilisierung nach den Vortagesverlusten. Nachdem sich die Wall Street nicht weiter abgeschwächt habe, liege eine leichte Gegenbewegung im Bereich des Möglichen, meinte ein Händler. Dies hänge allerdings davon ab, ob die Anleger das aktuelle Kursniveau bereits wieder als Einstiegsgelegenheit betrachteten, was sich erst weisen müsse. Denn die Faktoren, die den Kursrückgang a Vortag ausgelöst hätten, bestünden ja weiter.

So breitet sich die Delta-Variante des Coronavirus weiterhin aus; und die Befürchtung, dass die US-Notenbank Fed mit der Reduktion der Anleihenkäufe früher als erwartet beginnen könnte, halte an. Derzeit kauft die Notenbank monatlich Staats- und Hypothekenpapiere für 120 Milliarden US-Dollar. Aufschluss darüber erhofft man sich an den Märkten vom Auftritt von Fed-Chef Jerome Powell am viel beachteten Jackson Hole-Wirtschaftssymposium, das in der kommenden Woche stattfindet. Ausserdem geht der Ausverkauf an den chinesischen Börsen weiter. China plant Gesetze, die reiche Staatbürger an die Kandare nehmen sollen. Damit solle die Ungleichheit im Land bekämpft werden.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird um 08.15 Uhr um 0,11 Prozent tiefer indiziert bei 12'389,64 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex nach einem volatilen Verlauf am Schluss 1,13 Prozent eingebüsst. Sämtliche 20 SMI-Werte werden - zumeist leicht - tiefer gestellt.

Einzig Geberit werden mit -1,1 Prozent deutlich tiefer indiziert. Der Sanitärtechnikkonzern hatte am Vortag ein starkes Halbjahresergebnis vorgelegt. In dem unsicheren Umfeld kam es dann aber zu Gewinnmitnahmen (-1,7%). Dies galt auch für andere im bisherigen Jahresverlauf stark gestiegenen Aktien wie etwas Straumann, Sonova oder Kühne + Nagel.

Bisher bleibt die erhoffte Gegenbewegung noch aus. Die Aktien von Richemont und Swatch (je -0,1%), die an den Vortagen massiv unter die Räder geraten waren, zeigen keinerlei Anzeichen einer Gegenbewegung. Dabei hatte sich Swatch-CEO Nick Hayek trotz aller Skepsis, die mit Blick auf die zweite Jahreshälfte zu der Entwicklung im Uhrengeschäft aufkommt, am Vortag noch zuversichtlich geäussert. "Wir bleiben bei dem positiven Ausblick, den wir Mitte Juli mit den Semesterzahlen abgegeben haben. Es gibt keine Fakten, dass daran etwas Fundamentales zu ändern ist", sagte er gegebüber der "Finanz und Wirtschaft".

Auf den hinteren Reihen werden die Aktienkurse von PSP Swiss Property um 1,4 Prozent höher gestellt. Der Immobilienkonzern hat den Reingewinn mehr als verdreifacht und damit die Analystenschätzungen weit übertroffen. Dagegen sind U-blox (-5,1%) um nach den Halbjahresahlen deutlich tiefer indiziert. Der Chiphersteller hat die Erwartungen klar verfehlt.

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