Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Dienstag mit schwächeren Kursen in den Monat August starten. Den negativen Vorgaben aus Asien werde sich die Schweiz wohl kaum entziehen können, heisst es am Markt. Grund dafür sind politische Spannungen zwischen den USA und China. Zudem hätten anfangs der Woche veröffentlichte weltweit schwache PMI-Daten die bestehenden Konjunktursorgen noch verstärkt, schreibt CMC Markets in einem Kommentar. Am Montag war die Börse wegen des Schweizer Nationaleiertags geschlossen.

Für Unruhe bei den Beziehungen der USA mit China sorgt der möglicherweise bevorstehende Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, auf der Inselrepublik Taiwan. Pelosi würde sich mit der Visite in Taipeh über Warnungen aus Peking hinwegsetzen, in denen auch mögliche militärische Gegenmassnahmen angedroht wurden. Es wäre der ranghöchste Besuch eines US-Politikers seit einem Vierteljahrhundert in Taiwan, das die kommunistische Führung in Peking als Teil der Volksrepublik China ansieht. Dadurch steige die Angst vor einer weiteren Eskalation zwischen den beiden Supermächten, was der Erholung am Aktienmarkt ein jähes Ende setze, wie Thomas Altmann von QC Partners sagt.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr 0,32 Prozent tiefer bei 11'110,76 Punkten. Der SMI hatte am Freitag um 0,15 Prozent höher geschlossen. 19 der 20 SMI-Werte werden am Berichtstag zwischen -0,1 (für ABB) und -0,5 Prozent (für UBS) tiefer gestellt.

Die Aktien der Credit Suisse aber fallen dagegen mit -1,4 Prozent auf. Moody's hat das Rating für vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten und Einlagen der Bank herabgestuft sowie den negativen Ausblick bestätigt.

Die Anteile von ABB werden nach anfänglichen Gewinnen ebenfalls um 0,1 Prozent niedriger indiziert. Zunächst hatte eine Kurszielerhöhung und Kaufempfehlung von Goldman Sachs dem Titel noch leicht Auftrieb verliehen.

Deutlich tiefere Kurse gibt es für AMS Osram (-1,8% auf 7,66 Fr.). Die Analysten von Kepler Cheuvreux und der Credit Suisse haben ihr Kursziel nach der Veröffentlichung des Quartalsergebnis auf 8,50 von 19 bzw. von 13,80 auf 8 Franken reduziert. Bei der Bank Vontobel liegt das neue Kursziel auch nach der Senkung mit 15 Franken (von 22 Fr.) noch klar über dem aktuellen Kurs.

Einzige Gewinner auf den hinteren Rängen sind die Anteile von EFG International (+1,2%). Der Vermögensverwalter weitet sein Aktienrückkaufprogramm aus und will zusätzlich bis zu 3 Millionen Aktien am Markt kaufen.

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