Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich zur Wochenmitte eine zaghafte Gegenbewegung ab. Nach fünf Verlusttagen in Folge lassen die vorbörslichen Indikationen ein leichtes Plus erwarten. Die Vorgaben aus Übersee bewerten Händler dagegen als eher belastend. Nach einem volatilen Verlauf haben die Kurse an der Wall Street am Dienstag überwiegend nachgegeben. Dort waren Aktien von ihren Höchstständen gefallen und Anleiherenditen gestiegen, nachdem die Bank of England mitgeteilt hatte, dass sie ihre Marktinterventionen bald beendet und Pensionsfonds drei Tage Zeit haben, ihre Positionen umzuschichten.

Zur Wochenmitte nun stehen mit den Produzentenpreisen Inflationsdaten aus den USA auf der Agenda. Noch intensiver dürfte aber am Abend nach Börsenschluss das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung beäugt werden. Obwohl der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, eingeräumt hat, dass aggressive Zinserhöhungen schmerzhaft sein könnten, wird die Zentralbank ihren Kampf gegen die Inflation fortsetzen. "Anleger sind besorgt, dass eine restriktive Geldpolitik zu der Art von 'Finanzunfall' führen könnte, der die Liquidität austrocknet und der Weltwirtschaft Schaden zufügt", kommentiert ein Händler.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen um 8.15 Uhr 0,21 Prozent hinzu auf 10'228,10 Punkte. Von den 20 SMI-Titeln werden alle bis auf die CS (-1,9%) und Givaudan (-0,1%) im Plus erwartet.

Die Grossbank soll laut einem Medienbericht erneut Gegenstand einer Untersuchung der US-Justiz im Zusammenhang mit möglicher Beihilfe zur Steuerhinterziehung sein. Die Bank selbst bestreitet unangemessenes Verhalten.

Beim Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan setzen nach den enttäuscht aufgenommenen Zahlen vom Vortag nun die Analysten die Rotstifte an und senken ihre Kursziele.

Deutlich aufwärts geht es dagegen für Richemont (+1,1%). Hier verweisen Händler auf die Zahlen von Konkurrent LVMH, die die Fantasie schürten. Auch Roche (+0,6%) legen überdurchschnittlich zu. Positive Daten zum SMA-Mittel Evrysdi werden gut aufgenommen.

Es sind aber vor allem Vertreter aus den hinteren Reihen wie Bossard, Leonteq, Belimo und EFG, die mit Kursgewinnen von bis zu 4,1 Prozent vorbörslich auffallen. Alle drei bis auf Belimo haben sich zum Geschäftsgang geäussert. Belimo profitiert von unterdessen von einem Analystenkommentar.

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