Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag laut den vorbörslichen Indikationen nach oben streben. Denn die US-Notenbank hat am Vorabend das abgeliefert, was erhofft wurde: Eine Erhöhung des Leitzins um "nur" 0,25 Prozentpunkte. Der US-Leitzins ist damit so hoch wie zuletzt 2007. In dem Communiqué des Fed gab es zwar noch keine Hinweise auf ein unmittelbar bevorstehendes Ende der Zinserhöhungen, dennoch hoffen nun viele Marktteilnehmer auf ein baldiges Ende des Zyklus'. Der wichtigste Satz von Fed-Chef Powell lautete nämlich: "Der Disinflationsprozess kommt in Gang".

Die Augen sind nun vor allem auf die Europäische Zentralbank (EZB) gerichtet, die am Nachmittag genauso wie die Bank of England ihren Zinsentscheid und Signale für die Zukunft abgibt. Ausserdem steht die Berichtssaison in der Schweiz im Fokus - mit u.a. Resultaten von ABB, Roche und Julius Bär. In den USA kommt spät am Abend der grosse Wurf in der Technologiebranche mit Resultaten von Amazon, Alphabet und Apple.

Der von Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 08.15 Uhr um 0,45 Prozent höher bei 11'251,58 Punkten. 19 der 20 SMI-Werte werden höher gestellt - einzig Roche fallen bei den Anlegern in Ungnade.

ABB werden nach Jahreszahlen 0,9 Prozent höher gestellt. Analysten sprechen von einem "insgesamt soliden" Abschluss, wobei sich die Auftragsdynamik wie erwartet wieder normalisiert habe.

Auch Julius Bär (+2,3%) werden nach Jahreszahlen gekauft. Der Vermögensverwalter verzeichnete in einem von rückläufigen Märkten geprägten Jahr ein laut Analysten "solides" Ergebnis.

Roche (-1,4%) werden dagegen nach Zahlen verkauft. Der Pharmariese stellt sich nach dem Corona-Boom in den letzten Jahren auf einen Schrumpfkurs ein. Der zuletzt starke Rückgang der Covid-Verkäufe hatte laut Experten einen grösseren Einfluss auf die Rentabilität.

In den USA hatten vor allem die US-Technologiewerte von der Aussicht auf ein nahendes Ende der Zinserhöhungen profitiert. Hierzulande werden vor allem Logitech (+2,9%), Temenos (+2,9%) und VAT (+3,0%) gekauft. Als Stimmungstreiber kommen die am Vorabend veröffentlichten, starken Zahlen des Social-Media-Konzerns Meta hinzu.

ra/uh