Zürich (awp) - Die Schweizer Börse wird zu Beginn der neuen Woche etwas schwächer gesehen. Nach dem Anstieg auf ein neues Rekordhoch könnten sich die Anleger zunächst etwas zurückhalten, sagte ein Händler. Die Aufwärtsbewegung dürfte sich aber fortsetzen. Denn die US-Arbeitsmarktzahlen seien zwar gut, aber nicht so gut ausgefallen, dass die US-Notenbank Fed nun die Geldpolitik straffen müsste. "Die jüngsten Inflationssorgen und die daraus resultierende Angst vor Zinserhöhungen in den USA sind erst einmal vom Tisch", heisst es in einem Kommentar von IG.

Im Mai waren die durchschnittlichen Stundenlöhne stärker gestiegen als erwartet. Aber es wurden weniger neue Stellen geschaffen als vorhergesagt. Die Marktteilnehmer dürften sich auch weiterhin an Konjunkturzahlen orientieren. "Nach den Zahlen ist vor den Zahlen", so ein Händler. Diese Woche stehen nun die US-Inflationszahlen am Donnerstag im Fokus. Daher könnten sich die Marktteilnehmer bis dahin etwas zurückhalten. Dies umso mehr als andere Impulse dünn gesät seien.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,14 Prozent tiefer mit 11'554,62 Punkten. Am Freitag hatte der Leitindex mit 11'570,68 Punkten auf einem dem neuen Allzeithöchststand geschlossen und damit die Woche mit einem Gewinn von 1,3 Prozent beendet. 19 der 20 SMI-Blue Chips werden um -0,1 bis -0,3 Prozent tiefer gestellt.

Fester indiziert sind einzig Novartis (+0,1%). Der Pharmariese hat nach den positiven Studien, die er am US-Krebskongress Asco vorgestellt hat, auch mit dem Mittel Iptacopan zur Behandlung einer seltenen Nierenerkrankung mit einer Phase-II-Studie den primären Endpunkt erreicht.

Die beiden anderen Schwergewichte Roche und Nestlé, die am Freitag mitgeholfen hatten, den SMI auf ein Rekordhoch zu hieven, sind dagegen um 0,2 Prozent tiefer indiziert.

Am Ende der Tabelle stehen die beiden Grossbanken CS und UBS mit einem Abschlag von je 0,3 Prozent.

Auf den hinteren Rängen gibt es dagegen mehrere Aktien, die vorbörslich höher gestellt sind. Dazu zählt in erster Linie Belimo (+3,8%). Der Klimaspezialist verzeichnet im ersten Semester 2021 eine anhaltend starke Nachfrage und erwartet im ersten Halbjahr eine deutliche Steigerung des Umsatzes und der Profitabilität.

Siegfried (+0,4%) hat nach eigenen Angaben die Folgen der kurz vor Pfingsten erfolgten Cyberattacke inzwischen bewältigt. Ab dieser Woche kann der Pharmazulieferer wieder im gesamten Netzwerk in vollem Umfang produzieren.

Das Biotechunternehmen Basilea (+0,3%) präsentiert am Fachkongress Asco positive Daten aus seiner Krebs-Pipeline. So etwa über das End-binding Protein 1 (EB1) bei Hirntumoren und anderen Krebsarten.

Gesucht sind zudem die Technologiewerte Comet (+0,5%), VAT (+0,4%) und U-blox (+0,3%), die im Zuge der jüngsten Gewinne an der US-Technologiebörse Nasdaq etwas höher gestellt werden.

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