Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Mittwoch freundlich in den Handel starten. Die US-Börsen hatten am Vorabend dank Aussagen eines Fed-Mitglieds wieder Hoffnungen auf Zinssenkungen geschöpft und ihre zwischenzeitlich teils deutlichen Verluste wieder wettgemacht. Nun warten Anleger auf die US-Inflationsdaten am Nachmittag und das Fed-Sitzungsprotokoll am Abend.

Konkret hatte Fed-Mitglied Raphael Bostic am Vortag seine Erwartung einer Zinssenkung in diesem Jahr bekräftigt und hinzugefügt, dass er bei Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt eine frühere und stärkere Zinssenkung in Erwägung ziehen würde. Das sorgte für eine gewisse Erleichterung am Markt. Weitere Schlüsse dürften Anleger dann aus den US-Preisdaten für März ziehen. Diese bieten laut Händlern aber durchaus Enttäuschungspotenzial.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich gegen 08.15 Uhr mit 0,33 Prozent im Plus bei 11'543,96 Punkten. Alle 20 Titel werden im Plus erwartet.

Die beiden Pharmaschwergewichte Novartis (+0,2%) und Roche (+0,6%) entwickeln sich freundlich. Novartis passt die Produktion seines Brustkrebsmittels Ribociclib an die neuen regulatorischen Standards an und Roche hat in Europa eine CE-Kennzeichnung für ein Brustkrebs-Begleitdiagnostikum erhalten. Bei Nestlé (+0,2%) wurden wegen Plastikflaschendeponien die Standorte von Nestlé Waters in Vittel und Contrexéville durchsucht

Barry Callebaut (+2,7%) berichtete über sein erstes Geschäftshalbjahr. Dabei verkaufte der Schokoladehersteller mehr, verdiente aber weniger. Dennoch schnitt das Unternehmen klar besser ab als von Analysten erwartet.

Zudem richtet sich der Blick bereits etwas auf Givaudan (+0,3%) und VAT (+0,3%), die am morgigen Donnerstag über ihre Geschäftsentwicklung im ersten Quartal berichten. So dürfte der Aromen- und Riechstoffhersteller nach Meinung von Analysten seinen Schwung aus dem Schlussquartal mit ins neue Jahr genommen haben. Auch beim Vakuumventil-Hersteller VAT ist eine positive Überraschung nicht auszuschliessen.

Im nachrichtenarmen Handel könnten Analystenkommentare für Bewegung sorgen. Alcon (+1,7%) wird von Goldman Sachs dank vielfältiger Wachstumstreiber mit einer Kaufempfehlung wieder aufgenommen. Für den Aufzug- und Fahrtreppenbauer Schindler (+1,3%) startet Bernstein hingegen die Bewertung mit Market Perform. Die Experten rechnen mit einer Stabilisierung im Baugewerbe, ziehen die Titel von Konkurrent Kone aber vor.

DocMorris (+2,4%) hat nach langem Warten in Deutschland die Zulassung für eine einfache E-Rezept-Lösung erhalten.

Derweil wird der Handel mit den Aktien von Intershop auf gesplitteter Basis wieder aufgenommen. Er war vergangene Woche wegen technischer Probleme beim geplanten Aktiensplit ausgesetzt worden.

Einige Unternehmen werden zudem ex Dividende gehandelt, darunter Forbo, Calida oder Bossard.

dm/rw