Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte zum Wochenstart seine freundliche Tendenz der Vorwoche fortsetzen. Am Freitag war der Leitindex SMI zwar unverändert aus dem Handel gegangen, für die Gesamtwoche steht aber ein Plus von 3,6 Prozent zu Buche. Mit dem freundlich erwarteten Auftakt würde er den Vorgaben aus Übersee folgen. An der Wall Street etwa hatte der Dow Jones Industrial sein Plus vor allem im Späthandel ausgebaut, wobei er nahe dem Tageshoch schloss. Eine US-Inflation auf dem höchsten Niveau seit 1982 habe die Anleger nicht weiter beunruhigt, da sie im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sei. In Asien sind die Börsen dem Lead gefolgt und mit Gewinnen in die neue Woche gestartet.

"Tatsache ist, dass die Inflation wahrscheinlich für eine Weile auf der höheren Seite bleiben wird und die Risiken einer hartnäckigen Inflation bestehen bleiben", kommentiert ein Stratege. Allerdings dürfte der Wegfall der Basiseffekte und die Lockerung der Lieferkettenbeschränkungen bis zum Ende des ersten Quartals 2022 die Inflation langsam auf ein angenehmeres Niveau bringen. Die Inflationsdaten standen auch wegen der zahlreichen Notenbanksitzungen in dieser Woche etwas stärker im Fokus. Neben dem Fed werden die SNB, EZB, die Bank of Japan und die Bank of England erwartet. "Ein beschleunigtes Tapering des Fed scheint gesichert", heisst es in einem weiteren Kommentar.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 08.20 Uhr 0,44 Prozent hinzu auf 12'663,75 Punkte. Dabei reichen die Veränderungen der 20 Blue Chips von -0,1 Prozent bei Novartis bis +1,6 Prozent bei Logitech. Bis zum jüngsten Rekord fehlen dem SMI damit 25 Punkte.

Der Pharmakonzern Novartis ist der einzige Blue Chip, der vorbörslich etwas tiefer gestellt wird. Bereits in der Vorwoche sind die Aktien der Basler dem Gesamtmarkt klar hinterhergehinkt. Konkurrent Roche (+1,0%) dagegen zählt erneut zu den grösseren Favoriten. Beide Unternehmen haben am Wochenende anlässlich des Fachkongresses ASH Daten aus ihren Pipelines veröffentlicht.

Bei Logitech wiederum ist es ein Kommentar der Deutschen Bank, der für Schubkraft sorgt. Die Experten der Bank haben die Abdeckung der Papiere mit einer Kaufempfehlung wieder aufgenommen.

Das Hauptaugenmerkt gilt aktuelle aber eher dem Pharmaunternehmen Vifor (+5,4%). Am Morgen haben nun sowohl das australische Biotechunternehmen CSL als auch Vifor selbst bestätigt, dass derzeit zwischen beiden Seiten Gespräche stattfinden. Damit werden Spekulationen von Anfang Dezember bestätigt.

hr/ra