Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte mit leichten Gewinnen in die letzte Sitzung der Woche starten. Nach den jüngsten Einbussen sei eine Gegenbewegung angezeigt, heisst es am Markt. Bisher steuert der Leitindex auf einen Wochenverlust von gegen zwei Prozent zu. Für einen freundlichen Start sprächen auch die Vorgaben aus den USA. Die Wall Street konnte im späten Handel die Verluste noch deutlich eingrenzen. "Dieser Trend sollte sich noch etwas fortsetzen", sagt ein Händler. Wegen des Options-Verfalls an der Eurex könnte es bei Einzelwerten zu grösseren Schwankungen kommen.

Positiv sei, dass die Zinssorgen der Anleger wieder etwas nachgelassen hätten. Fed-Vertreter sprachen sich gegen einen Zinsschritt von einem vollen Prozentpunkt aus, wie er am Markt wegen der unerwartet hohen Inflation befürchtet worden war. James Bullard sagte, er sei derzeit nicht für einen Zinsschritt von 100 Basispunkten. Impulse dürften zudem von der in Fahrt gekommenen Bilanzsaison ausgehen. In der Schweiz haben Richemont, DKSH und EMS Chemie ihre Zahlen vorgelegt. Am Nachmittag folgen mit Citigroup, BlackRock und Wells Fargo "Finanz-Kaliber" aus den USA. Und es werden mehrere US-Wirtschaftsdaten veröffentlicht, darunter die Industrieproduktion, die Detailhandelsumsätze und die Importpreise.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird um 8.15 Uhr um 0,84 Prozent höher auf 10'889,72 Punkten gestellt. Sämtliche 20 SMI-Titel werden höher gestellt. Die Aufschläge erstrecken sich von +0,4 Prozent für SGS bis 3,0 Prozent für Richemont.

Im Fokus steht Richemont (+3,0%). Der Schmuck- und Uhrenkonzern hat im ersten Quartal 2022/23 den Umsatz stärker als erwartet um 20 Prozent auf 5,26 Milliarden Euro gesteigert. Am Vortag hatte Rivale Swatch mit seinen Halbjahreszahlen die Erwartungen schon geschlagen. Swatch gewinnen vorbörslich 1,7 Prozent.

Fester sind auch Partners Group (+0,7%). Der Vermögensverwalter hat im ersten Halbjahr weitere Neugelder angezogen. Die Jahresprognose wurde bestätigt. Allerdings habe sich das Umfeld für Investitionen und Verkäufe klar eingetrübt.

Gestützt wird der SMI zudem vom Schwergewicht Roche (+1,1%). Der Pharmakonzern hat am Vorabend positive Ergebnisse einer Studie mit Perjeta in der Behandlung von Brustkrebs veröffentlicht. Gegen ein Prozent höher indiziert sind zudem die Grossbanken CS und UBS.

Auf den hinteren Rängen gewinnen Ems zwei Prozent. Der Chemiekonzern erhöhte den Umsatz im 1. Halbjahr um 10,1 Prozent. Dazu beigetragen hat auch eine Preissteigerung wegen der höheren Rohstoff- und Energiepreise. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 0,8 Prozent auf 324 Millionen Franken. Die EBIT-Marge ging dagegen leicht zurück.

pre/tv