Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Donnerstag mit Gewinnen in den regulären Handel gehen. Zwei Faktoren heben die Stimmung der Anleger: Neue Gespräche zwischen den USA und China sowie weitere Abstimmungsschlappen für den britischen Premier Boris Johnson und seine No-Deal-Brexit-Pläne.

Die USA und China wollen sich wieder bemühen, ihren Handelskonflikt zu entschärfen. Ab Anfang Oktober soll es bilaterale Gespräche geben, berichteten chinesische Staatsmedien. Und die harte Brexit-Linie der britischen Regierung ist im Parlament auf Widerstand gestossen. Aktuell sieht es danach aus, als könnte verhindert werden, dass Grossbritannien Ende Oktober ohne Austrittsabkommen aus der EU ausscheidet.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.15 Uhr um 0,71 Prozent höher bei 9'965,15 Zählern. Sämtliche SMI-Titel werden höher indiziert. Am Mittwoch war der Leitindex um 0,43 Prozent gestiegen.

Die Hoffnung auf eine Beruhigung im Handelskonflikt stösst vorbörslich die Papiere von Richemont (+1,0%) und Swatch (+1,1%) an. Getragen werden die Titel von der Hoffnung, die politisch aufgeheizte Lage in Hongkong könnte sich schon bald beruhigen. Hongkong gilt für die Schweizer Uhrenindustrie als der weltweit wichtigste Absatzmarkt.

UBS notieren vorbörslich 1,1 Prozent höher. Laut einem Bericht der "Financial Times" plant die Grossbank eine Reorganisation des Investment Banking. Demnach wird auch über einen Abbau von mehreren hundert Stellen diskutiert. Auch Credit Suisse (+1,0%) notieren deutlich fester.

Daneben fallen noch Adecco (+1,0%) sowie Zurich Insurance (je +0,8%) mit höheren Gewinnen auf. Bei den mittelgrossen Werten gilt das Gleiche für Technologieaktien wie AMS, U-Blox und VAT (je +1,3%) sowie für Kudelski (+1,2%).

Die Papiere des Börsenneulings SIG werden zum Mittelkurs von 12,01 Franken 3 Prozent tiefer gestellt. Der frühere Besitzer und heutige Hauptaktionär Onex hat sich am Vorabend in einem beschleunigten Buchbildungsverfahren von einem grossen Aktienpaket getrennt. Laut den beteiligten Banken wurden die 30 Millionen Papiere zu einem Preis von 12 Franken das Stück platziert.

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