Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Dienstag dank positiven Vorgaben aus Fernost etwas fester erwartet. In den USA hatten die Indizes bis auf den Dow Jones, der es knapp ins Plus schaffte, dagegen nachgegeben. Dennoch dürfte der Handel mit positiven Vorzeichen starten, denn die Hoffnungen, dass in China die Coronamassnahmen spürbar gelockert werden könnten, würden überwiegen, sagt ein Händler. Damit könnte sich auch die Wirtschaft China bald wieder beleben, und Lieferschwierigkeiten könnten sich allmählich entspannen, heisst es am Markt. "Allerdings dürfte es noch einige Zeit gehen, bis das Geschäft wieder rund läuft", so der Händler.

Neben dem Ukrainekrieg und der hohen Inflation gewännen nun Konjunktursorgen zunehmend an Gewicht, heisst es am Markt. Diese wurden durch die jüngsten Zahlen aus China und den USA angeheizt. In den USA hat sich die Stimmung bei den Industrieunternehmen im Bundesstaat New York im Mai stark eingetrübt, was auf eine Schrumpfung der Industrie hindeutet. Neben steigenden Leitzinsen droht nun also auch ein Einbruch der US-Konjunktur, befürchten Marktteilnehmer. Daher dürften die Marktteilnehmer am Berichtstag die Umsatzzahlen aus dem US-Detailhandel genau unter die Lupe nehmen. Die Zahlen dienen dem Markt als Richtschnur für die Stärke des privaten Konsums, der als Rückgrat der US-Wirtschaft gilt. Zudem äussern sich wieder einmal einige hochrangige Vertreter der grossen Notenbanken.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,35 Prozent höher bei 11'712,97 Punkten. Alle SMI-Titel legen zu. Die Gewinne belaufen sich auf +0,2 Prozent für SGS bis +1,1 Prozent für Logitech. Das Technologieunternehmen Logitech will die Dividenden um zehn Prozent anheben.

Fester indiziert sind unter den 30 wichtigsten Aktien zudem die von Sonova (+1,8%). Der Hörgerätehersteller hat im Geschäftsjahr 2021/22 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und will die Dividende stärker als erwartet erhöhen.

Auch ABB (+0,8%) können bei den Anlegern vorbörslich punkten. Der Elektrokonzern will mit seiner Geschäftseinheit Antriebstechnik deutlich schneller wachsen als der Markt. Dies teilte ABB anlässlich eines Investorentags mit.

In den hinteren Reihen fallen Oerlikon (+3,5%) positiv auf. Der Industriekonzern gibt sich Mittelfristziele. So wird ein jährliches Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent angepeilt und die operative EBITDA-Marge soll auf 17 bis 19 Prozent steigen nach bisher 16 bis 18 Prozent.

Zudem bekommt die Schweizer Börse Zuwachs. Die Immobilienfirma Epic Suisse macht einen neuen Anlauf und will ihre Aktien zu 67 bis 77 Franken platzieren. Die Marktkapitalisierung dürfte sich damit auf etwa 682 bis 757 Millionen Franken belaufen. Der erste Handelstag soll um den 25. Mai sein.

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