Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Mittwoch etwas höher erwartet. Das Umfeld präsentiert sich laut Analysten wegen der Angst vor einem Abschlittern der Weltwirtschaft in eine tiefgreifende Rezession zwar deutlich trüber als zuletzt. Und an der der Wall Street waren die Kurse am Vortag zudem wieder abgerutscht und hatten auch dem SMI nach einem freundlichen Verlauf zum Schluss noch ein Minus eingebrockt. Allerdings habe sich die US-Börsenlage nach Börsenschluss in Europa nicht weiter verschlechtert, meint ein Händler dazu. Dies gebe Raum für eine gewisse Erholung. Dennoch dürften sich die Anleger wegen der anhaltenden Zins- und Konjunktursorgen vorsichtig verhalten, heisst es am Markt.

Die grossen Unsicherheiten dürften in den kommenden Tagen an den Märkten präsent bleiben. Dabei suchen Anleger nach neuen Hinweisen zur Wirtschaftsentwicklung. Dabei stehen am Berichtstag die Inflation in der Eurozone für den August auf dem Programm. Die Teuerung ist hoch und die Europäische Zentralbank (EZB) steht deshalb unter Druck, die Zinsen anzuheben. Diese Daten dürften auf die Entscheidung der EZB, die Zinsen auf der Sitzung in der kommenden Woche um 0,50 oder 0,75 Prozentpunkte zu erhöhen, einen deutlichen Einfluss haben, hiess es Am Nachmittag folgt mit dem Einkaufsmanagerindex aus dem Raum Chicago ein viel beachteter Frühindikator aus den USA.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 8.15 Uhr 0,21 Prozent höher bei 10'905,90 Punkten. 18 der 20 SMI-Werte notieren vorbörslich mehrheitlich um bis zu 0,3 Prozent fester.

ABB (+1,2%) schwingen nach oben aus. Händler begründen dies mit positiven Neuigkeiten von Accelleron, der zur Abspaltung vorgesehenen ABB-Tochtergesellschaft mit dem Turboladergeschäft. Diese hat im ersten Semester eine positive Marktentwicklung verzeichnet und erwartet im Gesamtjahr weiteres Wachstum.

Schwächer sind einzig Geberit (-0,3%) und Logitech (-0,8%). Dabei dürfte Geberit unter einer Kurszielsenkung der Deutschen Bank leiden. Bei Logitech wird das Kursminus mit den schwachen US-Technologiewerten am Vortag begründet.

Grössere Ausschläge gibt es am breiten Markt. So werden Clariant nach der Ankündigung des Verkaufs des Quats-Geschäfts um 1,2 Prozent höher indiziert. Komax (+2,7%) sind nach Erhöhung der Guidance fester gestellt.

Huber+Suhner (+2,2%) ist eine Partnerschaft mit Bosch im Bereich autonomes Fahren eingegangen. Das Unternehmen wird für Bosch, den weltweit grössten Automobilzulieferer, Radarantennen für das automatisierte Fahren produzieren.

DormaKaba (-2,3%) und Stadler (-0,9%) sind nach Zahlen tiefer. Bei Basilea (-1,8%) resultiert das Minus laut Händlern davon, dass Mirabaud den Titel auf "Hold" von "Buy" reduziert haben soll.

pre/rw