Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Montag an die Kursverluste zum Wochenschluss anknüpfen. Dies liegt nicht zuletzt an den Vorgaben aus Übersee, die klar negativ sind. In Asien setzt zum Wochenstart ein regelrechter Ausverkauf ein, der den japanischen Nikkei kurzzeitig um 4 Prozent nach unten gedrückt hat.

Investoren versuchen weiterhin, sich mit den jüngsten Aussagen der US-Notenbank Fed anzufreunden. Manche Anleger sind besorgt, dass die US-Währungshüter die Zinsen möglicherweise noch früher als angekündigt erhöhen könnten. Auf der jüngsten Sitzung am vergangenen Freitag wurden erste Anhebungen für 2023 in Aussicht gestellt. Dies zwinge Investoren, ihre Erwartungen anzupassen, kommentieren Händler. Zudem sei zuletzt viel positive Erwartung in die Kurse eingepreist worden, während mögliche Belastungsfaktoren eher ausgeblendet worden seien. Dies habe zu einem überkauften Markt geführt, der nun erst einmal etwas heisse Luft ablassen müsse.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.20 Uhr um 0,60 Prozent tiefer bei 11'869,36 Punkten. In der vergangenen Woche hat der Leitindex trotz der Verluste am Freitag bwz. dem ersten Minus-Tag im Juni ein Plus von 0,8 Prozent erzielt und im Wochenverlauf - wenn auch nur vorübergehend - erstmals in seiner Geschichte die 12'000er Marke überschritten.

Sämtliche 20 SMI-Werte werden zu Wochenbeginn tiefer indiziert. Die Einbussen reichen von 0,4 Prozent bei SGS bis 0,9 Prozent bei ABB.

Auch die UBS wird vorbörslich um 0,9 Prozent tiefergestellt, die CS um 0,8 Prozent. Hier verweise Händler auf die insgesamt schwachen Vorgaben aus den USA. Dort haben Titel der Finanzindustrie in der vergangenen Woche zu den grössten Verlierern gehört.

Überdurchschnittlich schwach präsentieren sich vorbörslich zudem noch Givaudan und Holcim, die beide ebenfalls um jeweils 0,8 Prozent tiefer erwartet werden.

Das eigentliche Nachrichtenaufkommen findet allerdings in den hinteren Reihen statt. Dort fallen die Aktien von Komax (+0,9%) und Vontobel (+0,8%) positiv aus dem Rahmen. Bei Komax hat sich CEO Matijas Meyer im Gespräch mit der "Finanz und Wirtschaft" zuversichtlich über das Erreichen der Umsatzziele geäussert, während Vontobel im ersten Halbjahr einen höheren Gewinn erwartet.

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