Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Donnerstag erneut mit tieferen Kursen in den Tag starten. Die Märkte stehen weiterhin unter dem Einfluss der Aussagen des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell. Am zweiten Tag seines Auftritts vor dem Kongress dämpfte Powell die Sorge vor schneller steigenden Leitzinsen indes wieder etwas.

"Wir haben noch keine Entscheidung über die März-Sitzung getroffen", sagte Powell. Seine Aussagen am Dienstag vor dem Bankenausschuss des US-Senats hatte der Markt noch klar in Richtung wieder anziehendes Zinserhöhungstempo interpretiert. Der Zinspfad bleibe also weiter ungewiss, sagten Marktbeobachter. In der Schweiz belasten am Berichtstag vor allem Abgaben bei der Credit Suisse und die mit Dividendenabgang gehandelten Novartis-Aktien.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI verliert um 08.15 Uhr 0,78 Prozent auf 10'938,94 Punkte. Von den 20 SMI-Titeln werden alle meist leicht tiefer gestellt.

Credit Suisse werden einmal mehr aus den Depots gekippt. Nachdem die krisengeschüttelte Grossbank in letzter Minute die Publikation ihres Geschäftsberichts verschieben musste, büssen die Papiere 3,2 Prozent ein. Grund für die Verschiebung sind Kommentare der US-Börsenaufsicht SEC, welche die CS zunächst noch genauer abklären wolle. Die Bank hatte mit einem Jahresverlust von 7,3 Milliarden Franken ihr schlimmstes Jahr seit der Finanzkrise 2008 erlebt.

Novartis (-4,2% oder 3,30 Fr.) werden nur optisch tiefer gestellt. Die Papiere werden am Berichtstag ohne die zur Ausschüttung kommende Dividende von 3,20 Franken je Aktie gehandelt.

Im breiten Markt fallen Rieter mit einem Abschlag von 3,1 Prozent auf. Die Herstellerin von Spinnereimaschinen hat das Jahr 2022 mit einem deutlich kleineren Gewinn abgeschlossen. Die Aktionäre sollen nun eine tiefere Dividende erhalten. Als Risiko sehen die Winterthurer zudem die zurzeit nicht absehbaren Folgen des Erdbebens in der Türkei. Im letzten Jahr entfiel auf das Land knapp 18 Prozent des Umsatzes.

Baloise werden nach Zahlen 1,6 Prozent tiefer gestellt. Der Versicherer hat das volatile Marktumfelde zu spüren bekommen und einen Gewinnrückgang verbucht.

Ex-Dividende werden auch Dätwyler (-1,8%) gehandelt.

ra/tv