Zürich (awp) - Am Schweizer deutet sich zum Wochenstart eine feste Eröffnung an. Händler verweisen auf die jüngsten Schlagzeilen zur Coronavirus-Variante Omikron. So deute ein Artikel des südafrikanischen Medical Research Council darauf hin, dass die Omikron-Symptome milder seien als bei anderen Varianten. Das scheine Investoren in Europa zu beschwichtigen, heisst es von Händlerseite. Entsprechend würden europaweit Kursgewinne zum Handelsstart erwartet. Auch für die Wall Street zeichnet sich anhand der Futures eine Kehrtwende von den Verlusten der Vorwoche ab. Lediglich in Asien ist weiterhin eine stärkere Vorsicht zu erkennen.

"Asien, das so sehr unter der Delta-Welle gelitten hat, ist verständlicherweise vorsichtiger", kommentiert ein Händler. Diese Woche werde voraussichtlich mit Blick auf die Virus-Variante entscheidend sein, da die Märkte wahrscheinlich eine bessere Einschätzung darüber erhalten werden, heisst es in einem weiteren Kommentar. Die Nervosität dürfte dennoch weiter hoch bleiben, sind sich Marktteilnehmer einig. So kam es etwa bei der Kryptowährung Bitcoin am Wochenende im asiatischen Handel zu einem regelrechten Ausverkauf. In Asien sorgt auch der Bauträger Evergrande mit seinen Schuldenproblemen erneut für Schlagzeilen, da er einmal mehr vor möglichen Zahlungsschwierigkeiten gewarnt hat.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht gegen 08.25 Uhr 0,94 Prozent höher auf 12'290,66 Punkten. Mit einem Minus von 0,2 Prozent hatte er am Freitag die zweite Verlustwoche in Folge beendet. Am Montagmorgen reichen die vorbörslichen Kurse unter den SMI-Werten von -0,5 Prozent bei der CS bis +1,7 Prozent bei Roche.

Bei der CS wirkt sich eine Abstufung durch die UBS negativ auf den Kurs aus. Die eingeschlagene Strategie entspreche weitgehend den Erwartungen, schreibt der zuständige Analyst. Allerdings dauere die Umsetzung länger als gedacht und der Credit Suisse stünden nun weitere Übergangsjahre bevor.

Im gleichen Atemzug hebt der Experte die Papiere von Julius Bär (+2,5%) auf "Buy" an. Die Grossbank verfüge über ein Cash generierendes Geschäftsmodell, eine solide Kapitalsituation sowie strukturelle Wachstumsmöglichkeiten.

Dass die Genussscheine von Roche so gefragt sind, begründen Händler mit einem Test, den der Konzern lancieren will. Dieser Test soll es ermöglichen, innerhalb kürzester Zeit Covid-19 und Influenza zu unterscheiden.

Vor allem in den hinteren Reihen sorgen verschiedene Management-Veränderungen am Morgen für einen regen Nachrichtenfluss. So kommt es bei Sulzer zu einer grösseren Rochade. Mit der Wahl von Suzanne Thoma zur VR-Präsidentin zieht sich der bisherige CEO Greg Poux-Guillaume zurück. Er wird durch Frédéric Lalanne ersetzt, derzeit noch Leiter der Division Flow Equipment.

Thoma sitzt nebst ihrer Funktion als CEO des Energie- und Infrastrukturkonzerns BKW (+0,7%) auch noch im Verwaltungsrats von OC Oerlikon (kein Kurs). Beide Aufgaben wird sie allerdings im ersten Semester 2022 aufgeben.

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