Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Donnerstag im vorbörslichen Geschäft klar tiefer. Belastet werden die hiesigen Aktien von schwachen Vorgaben aus den USA. Dort hat der erste bestätigte Corona-Fall mit der Omikron-Variante bei einer geimpften Person in Kalifornien kurz vor Handelsschluss zu einer Verkaufswelle geführt. Der positive Einstieg in den letzten Monat des Jahres vom Vortag scheint sich damit wieder zu verflüchtigen und die Mitte November eingeleitete Abwärtsbewegung findet eine Fortsetzung.

Die Volatilität an den Aktienmärkten ist zuletzt zwar etwas zurückgegangen, bleibt für den SMI aber auf einem im Vergleich zu den vergangenen Wochen hohen Niveau. Und bis es genaueres Wissen über die neue Omikron-Variante gibt, dürften die Schwankungen in den Aktienkursen auf einem erhöhten Level bleiben, heisst es in Marktkommentaren. Der Konjunkturbericht der amerikanischen Notenbank, das so genannte "Beige Book", brachte derweil kaum bahnbrechende neue Erkenntnisse. Die US-Wirtschaft wächst demnach in einem mässigen bis moderaten Tempo, zurückgehalten vor allem durch die vielseitigen Lieferschwierigkeiten im Welthandel.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.15 Uhr 0,52 Prozent unter dem Schlussniveau vom Mittwoch bei 12'202,92 Punkten.

Sehr auffällig ist der vorbörsliche Kurssprung beim SLI-Titel Vifor Pharma, der um über 14 Prozent in die Höhe schiesst. Der Titel wird von Medienspekulationen über eine Übernahmeofferte durch die australische CSL beflügelt.

Im Blickpunkt der Investoren stehen am Berichtstag auch Novartis. Die Aktien büssen im Vorfeld eines Investorentages 0,3 Prozent ein und fallen damit vorerst nicht auf. Der Pharmakonzern hat sich für die Pharmasparte zum Ziel gesetzt, in den Jahren 2020 bis 2026 durchschnittlich um mehr als 4 Prozent zu wachsen. Damit soll der wegfallende Umsatz durch die Generikakonkurrenz mehr als wettgemacht werden. In Marktkreisen wird indes nicht davon ausgegangen, dass Novartis am Investorentag kursbewegende Nachrichten vorlegen wird.

Deutlichere Abgaben verzeichnen die wie meist unter grossen Unsicherheiten leidenden Banken. CS und UBS werden je 1,5 Prozent tiefer gestellt, Julius Bär um 1,3 Prozent und Vontobel um 1,2 Prozent. Für UBS und Julius Bär hat die Royal Bank of Canada das Kursziel erhöht und für beide Aktien das Rating "Outperform" bestätigt.

cf/uh