Zürich (awp) - Die Aussicht auf eine weniger restriktive Geldpolitik der US-Notenbank Fed dürfte der Schweizer Aktienbörse am Donnerstag positive Impulse verleihen. Für steigende Kurse sprechen erste vorbörsliche Indikationen sowie die guten Vorgaben aus den USA und aus Asien. "Die Ampeln stehen auf Grün", sagte ein Händler. Damit könnte sich nach Oktober und November auch der Dezember als starker Monat erweisen, sagte ein anderer Börsianer. An der Wall Street war es am Vortag zu einem Rally gekommen, wobei die Kurse an der technologielastigen Börse Nasdaq besonders kräftig stiegen.

Fedchef Jerome Powell sagte am Vortag auf einer Veranstaltung, dass bereits im Dezember die Zeit für moderatere Zinserhöhungen gekommen sein könnte. Er betonte allerdings auch, dass der "Endzinssatz" wahrscheinlich etwas höher sein werde, als derzeit im Markt (mit durchschnittlich 4,6%) erwartet werde. Die Inflation als wesentlicher Grund für die Zinserhöhungen hat sich in den vergangenen Monaten etwas abgeschwächt.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 8.15 Uhr 0,83 Prozent fester bei 11'220,43 Punkten. Dabei werden alle SMI-Werte um +2,5 Prozent (Logitech) bis +0,4 Prozent (Givaudan) höher gestellt.

Damit steht der SMI nun an der 200-Tage-Linie. Sollte er sich darüber etablieren können, könnte bald das Hoch vom Februar 2020 in Griffnähe rücken. Ein Ausbruch über diese Hürde würde nach Ansicht von BNP Paribas Schweiz dem SMI dann "erhebliches Kurspotenzial" eröffnen.

Gefragt sind vor allem Technologiewerte wie Logitech, AMS Osram, Temenos oder VAT sowie am breiteren Markt Comet, U-blox und Inficon mit Kursgewinnen zwischen 2,4 und 1,8 Prozent. Damit folgen diese Aktien den starken Vorgaben der US-Technologiebörse Nasdaq. Technologie- und Wachstumswerte profitierten am meisten von einer weniger restriktiven Geldpolitik, heisst es.

Zu den grossen Gewinnern zählen zudem Bankaktien. Die arg gebeutelten Credit Suisse werden vorbörslich um 1,7 Prozent höher gestellt. Sie haben am Vortag allerdings ein neues Rekordtief markiert. UBS werden um 1,1 Prozent und Valiant um 1,9 Prozent fester indiziert.

Am unteren Ende der Kurstafel rangieren defensive Titel wie Swisscom, Roche, Novartis und Nestlé mit einem Kursplus zwischen 0,6 und 0,7 Prozent. Schlusslicht sind Givaudan (+0,4%). Sie dürften von der Senkung des Ratings auf "Underweigth von "Neutral" durch JPMorgan zusätzlich gebremst werden.

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