Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Mittwoch nach positiven Vorgaben aus den USA etwas fester erwartet. An der Wall Street hatten der schwächere Dollar und einige gute Firmenergebnisse den Kursen Auftrieb gegeben. Dies lockte laut Händlern zudem vermehrt Schnäppchenjäger in den Markt, die den Aufwärtstrend noch verstärkten. Es sei zuletzt einfach zu viel Negatives eingepreist worden, sagte ein Händler dazu. Mit Spannung warten die Marktteilnehmer nun auf die am Donnerstag anstehenden Zinsbeschlüsse der Europäischen Zentralbank (EZB). Zuletzt hatten die Spekulationen über eine Zinserhöhung um 50 und nicht nur um 25 Basispunkte, wie dies die EZB mehrfach signalisiert hatte, stark zugenommen.

Zusätzliche Unterstützung brachten Medienberichte über eine mögliche Reaktivierung der russisch-deutschen Gaspipeline Nord Stream 1, über die russisches Gas nach Europa fliessen kann. Sollten die Gaslieferungen nach der Revision der Pipeline wirklich wieder aufgenommen werden, würde dies mit grosser Erleichterung aufgenommen und die Kurse dürften sich weiter erholen. Dies könnte auch dazu führen, dass sich die Inflation abschwächt, heisst es am Markt. Neben der hohen Inflation hatte auch die Gefahr ausbleibender Gaslieferungen aus Russland die Börsen vor allem in Europa schwer belastet.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 8.15 Uhr 0,28 Prozent höher bei 11'153,41 Punkten. Sämtliche SMI-Titel werden höher indiziert. Die Kursaufschläge belaufen sich auf +0,2 bis +0,4 Prozent.

Zahlen-Impulse von Blue-Chip-Unternehmen gibt es heute nicht. Am Donnerstag werden dafür gleich vier, nämlich Roche (+0,2%), ABB (+0,4%), Givaudan (+0,3%) und Temenos (+0,3%), ihre Ergebnisse veröffentlichen.

Dafür haben einige Firmen aus der zweiten Reihe Zwischenresultate Zahlen publiziert. Dabei fallen Georg Fischer (+2,3%) positiv auf. Der Anlagenbauer hat im ersten Halbjahr mehr Umsatz und Gewinn erzielt, als Analysten erwartet hatten.

Um ein Prozent höher gestellt werden Barry Callebaut. Der Schokoladehersteller den Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021/22 (September bis Mai) zwar um 13,5 Prozent auf 6,08 Milliarden Franken gesteigert. Doch hat sich das Volumenwachstum auf +7,9 Prozent von +8,7 Prozent vor Jahresfrist verlangsamt.

Dufry (+1,8%) hat seinen aktuellen Duty-Free-Vertrag am internationalen Flughafen Belo Horizonte im brasilianischen Confins um zwei Jahre bis 2029 verlängert.

pre/rw