Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte zur Wochenmitte an seine Vortagesverluste anknüpfen und tiefer in den Handel starten. Die Vorgaben aus Übersee geben keine einheitliche Richtung vor. Während die Wall Street am Dienstag nach mehreren Gewinntagen im Minus schloss, zeigen sich die asiatischen Börsen am Mittwoch uneinheitlich. Unterstützung liefern derweil die aktuellen Konjunkturdaten aus China.

Als belastend wird dagegen das Fernseh-Duell zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden gesehen. Einen klaren Gewinner in dieser oftmals als "hässlich" bezeichneten Debatte habe es nicht gegeben. Vielmehr sei die Unsicherheit im Vorfeld der Wahlen gestiegen. Rund um das Coronavirus sorgen die steigenden Infektionszahlen weiter für negative Schlagzeilen. Dem stehen zuversichtliche Aussagen der Partner Roche und Regeneron zum gemeinsamen Corina-Antikörper-Cocktail gegenüber. Die zuletzt chaotische Entwicklung beim Brexit wird indes ebenfalls als wenig hilfreich bewertet.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 08.15 Uhr 0,66 Prozent auf 10'162,14 Punkte. Von den 20 SMI-Werten alle bis auf Sika nach.

Mit einem Plus von 0,1 Prozent stemmen sich Sika-Aktien gegen den Trend. Der Bauchemiekonzern hat seit dem Ende der "Lockdown"-Massnahmen rund um den Globus wieder Fahrt aufgenommen. Die Dynamik im Bausektor habe wieder zugenommen, und Sika habe während der Krise Mitbewerbern Marktanteile abgeluchst. In einem ersten Kommentar heiss es etwa beim Broker Jefferies, der Konzern habe die gebotenen Chancen genutzt und seine Marktstellung weiter gefestigt.

Beim Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan (unv.) erweist sich eine neu ausgesprochene Kaufempfehlung von Berenberg als Stütze, während Roche (-0,1%) nach Aussagen des US-Partner Regeneron besser als der Markt halten. Dieser hat mit dem gemeinsamen Corona-Antikörper-Cocktail positive Ergebnisse erzielt.

Mit Abgaben von jeweils mehr als 1 Prozent stellen ABB und die beiden Grossbanken UBS und CS die grössten Verlierer. Gerade die beiden Banken setzen damit ihre schwache Vortagesbewegung weiter fort.

AMS (-1,9%) werden dagegen nach dem Kurssprung am Vortag aktuell klar tiefer erwartet. Auch Logitech und Temenos (je -0,9%) dürften einen Teil ihrer Vortagesgewinne abgeben.

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