Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird zur Wochenmitte etwas tiefer erwartet. Von den US-Börsen kamen am Vorabend keine positiven Impulse, und in Asien ging es in der Nacht dann mehrheitlich abwärts. Dem SMI drohen somit am dritten Tag der Woche zum dritten Mal Verluste. Eine Rückkehr über die Marke von 11'000 Punkte, unter die der Leitindex am Vortag gefallen war, ist nicht in Sicht.

"Immer mehr Investoren sind der Meinung, dass die Erholung an vielen Aktienmärkten in letzter Zeit nichts anderes war als eine Bärenmarkt-Rally", meint ein Analyst. Nun dominierten wieder die Sorgen vor einer globalen Rezession und Zinsängste. Weil am Freitag das jährliche Notenbankertreffen in Jackson Hole stattfindet und davor neue Preisdaten aus den USA anstehen, dürfte das Geschehen an den Aktienmärkten nun aber zunehmend von Abwarten bestimmt werden, meinen Händler.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 8.15 Uhr 0,12 Prozent tiefer bei 10'920,41 Punkten. 18 SMI-Titel geben dabei nach, mehrheitlich im Bereich von 0,2 bis 0,3 Prozent.

Die grosse Ausnahme sind Richemont, die 1,4 Prozent höher erwartet werden. Der Luxusgüterkonzern ist auf der Suche nach Partnern zum Aufbau einer Luxusgüterplattform fündig geworden. Dabei wird Richemont die Mehrheit an der Online-Handelsplattform Yoox-Net-a-Porter (YNAP) verkaufen. Das hat allerdings in den Büchern einen Abschreiber in Milliardenhöhe zur Folge. Die sei die Kehrseite eines ansonsten positiven Deals, heisst es in einem ersten Analystenkommentar.

Abgesehen davon werden nur noch Alcon höher erwartet (+0,5%), dies im Nachgang zu der am Vortag angekündigten Übernahme.

Auf der anderen Seite sind Geberit (-0,7%) vorbörslich die grössten Verlierer bei den Blue Chips. Hier belastet insbesondere, dass Goldman Sachs nach wie vor zum Verkauf der Titel rät und das Kursziel gesenkt hat.

Am breiten Markt haben eine Reihe von Unternehmen Zahlen veröffentlicht. Besonders schlecht kommen Sensirion weg, die um 3,8 Prozent tiefer gestellt werden. Der Sensorenhersteller hat zwar mit den Halbjahreszahlen die Erwartungen übertroffen, eine Enttäuschung ist aber die gesenkte Guidance.

Applaus erhält hingegen Dätwyler (+0,8%) für die vorgelegten Zahlen.

Abgesehen davon gab es Resultate von Aevis, Allreal, Aluflexpack, SF Urban und der LLB. Dazu gibt es allerdings keine vorbörslichen Kurse.

rw/tv