Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse hat sich zum Wochenstart insgesamt kaum verändert. Der Markt schwankte über weite Strecken in einer relativ engen Spanne um das Kursniveau vom vergangenen Freitag auf und ab. Dabei wurde der Leitindex von den Kursgewinnen des Schwergewichts Novartis und der Grossbank UBS gestützt. Im Laufe der Woche werden noch einige Konjunkturzahlen aus dem In- und Ausland veröffentlicht, die den Markt beeinflussen könnten. Dennoch erwarten Händler keine sehr grossen Ausschläge. Denn vor den kommende Woche anstehenden US-Inflationszahlen und den Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Schweizerischen Nationalbank dürften sich die Marktteilnehmer vorsichtig verhalten.

Das Fed habe vergangene Woche eine weniger grosse Zinserhöhung von "nur noch" 50 Basispunkten durchblicken lassen, sagten Händler. Aber nach den jüngsten PMI-Daten aus dem US-Dienstleistungssektor und den besser als erwartet ausgefallenen Daten zum Auftragseingang in der Industrie seien die Anleger wieder etwas mehr verunsichert. Solche Daten signalisierten, dass das Zinsstop noch weiter entfernt liegen könnte als gedacht, hiess es am Markt. Zudem hätten die Finanzmärkte wohl schon sehr viel Optimismus bezüglich der weiteren Geldpolitik in die Kurse eingepreist.

Der SMI schloss schliesslich um 0,03 Prozent tiefer auf 11'194,67 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten und in dem deren Gewichtung gekappt ist, ermässigte sich um 0,28 Prozent auf 1712,20 und der breite SPI um 0,26 Prozent auf 14'272,04 Zähler. Im SLI gaben 23 Aktien nach und sieben schlossen höher.

Im Fokus standen einmal mehr die arg gebeutelten Aktien der Credit Suisse (+2,9%), die die Höchstkurse im Verlauf damit nicht ganz halten konnten. In der Vorwoche hatten die Aktien mehr als 6 Prozent verloren und neue Rekord-Tiefs markiert. Verschiedene Mitteilungen stützten den Kurs. So etwa, dass sich die Bank in den Vorwochen frisches Fremdkapital in Milliardenhöhe beschafft hat und dass Investoren offenbar grosses Interesse an einer Investition in die neue Investmentbank-Einheit CS First Boston der Grossbank bekundet hätten.

Neben der CS waren mit den Papieren der Rivalin UBS (+1,7%) und der Versicherer Swiss Re (+0,9%) und Zurich (+0,4%) weitere Finanztitel gefragt. Julius Bär (-0,1§%) bröckelten im Späthandel noch leicht ab.

Zu den Gewinnern zählten zudem die Aktien von VAT (+2,4%). Der Hochtechnologiekonzern profitierte von positiven Kommentaren und Anschlusskäufen nach dem Investorentag am vergangenen Freitag.

Als Stütze des Marktes erwiesen sich aber die schwergewichteten Novartis-Titel (+2,0%). Der Pharmakonzern hatte am Morgen einen Studienerfolg vermeldet. Zudem haben sich zahlreiche Analysten wohlwollend über den Konzern geäussert. Im späten Geschäft konnten auch die Genussscheine von Konkurrent Roche (+0,4%) die Verluste abschütteln und leicht zulegen.

Auf der anderen Seit führten mit AMS Osram, Straumann, Givaudan, Temenos, Sonova, Logitech und Sika mit Abschlägen zwischen 2,5 und 1,5 Prozent Technologie- und Wachstumswerte die Verlierer an.

Unter Abgaben litten zudem die Aktien des Schwergewichts Nestlé (-1,5%), was den Einfluss des Kursgewinns von Novartis auf den SMI kompensierte. Am Dienstag ist in Frankreich die erste Anhörung im Fall der mit E. Coli-Bakterien verseuchten Pizzen der Nestlé-Tochter Buitoni angesetzt. Dabei soll an einer Orientierungssitzung der Zeitplan des Verfahrens festgelegt werden.

Die Aktien von Richemont (-0,7%) und von Swatch (-0,4%) waren schwächer, obwohl China die bislang sehr restriktive Corona-Politik weiter zu lockern scheint.

Swisscom (-0,8%) büssten nach Kurszielsenkungen und Verkaufsempfehlungen der Bank of America und der Deutschen Bank Terrain ein.

Am breiten setzten Markt Polypeptide (-2,3%) den Abwärtstrend fort. Eine neuerliche Gewinnwarnung hatte den Titel am Freitag um 36 Prozent einbrechen lassen.

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