Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt tut sich zum Wochenschluss zunächst so gut wie nichts. Der Leitindex SMI bewegt sich in einer engen Spanne von 25 Punkten um den Vortagesschlusskurs. Erst ab dem Nachmittag ist mit einer Belebung zu rechnen, wenn in den USA die monatlichen Jobdaten veröffentlicht werden. Wie meist an diesen Tagen halten sich die Anleger im Vorfeld zurück. Die Schätzungen über die Zahl neu geschaffener Stellen klaffen dieses Mal weit auseinander, was am Markt als Zeichen für eine erhöhte Unsicherheit gewertet wird.

Die meisten Marktteilnehmer seien sich nämlich nicht sicher, in welche Richtung die Jobdaten später die Kurse schieben werden - einig seien sie sich nur, dass die Volatilität dann zunehmen dürfte. "Es handelt sich hier um einen komplizierten Fall, da die Jobdaten in beiderlei Hinsicht als schlechte Nachricht betrachtet werden könnten", erklärt ein Marktteilnehmer. "Schlechte Daten könnten darauf hindeuten, dass die wirtschaftliche Erholung an Schwung verliert, während ein solider Beschäftigungsbericht das Auslaufen der massiven Konjunkturmassnahmen näher bringen könnte als von vielen erwartet."

Der SMI gewinnt gegen 11.00 Uhr 0,08 Prozent hinzu auf 12'209,49 Punkte. Zuvor ist das Barometer bis auf 12'215,03 Zähler gestiegen. Der Rekord liegt bei 12'215,62 Punkten. Auf Wochensicht tritt der SMI aktuell auf der Stelle.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, notiert um 0,10 Prozent höher bei 1985,86 Punkten, während der breite SPI bei 15'687,73 Zählern mit 0,02 Prozent im Plus steht. Im SLI stehen 18 Gewinnern zehn Verlierer gegenüber, während zwei (Temenos, SGS) unverändert sind.

Die Gewinnliste wird vor allem von konjunktursensiblen Werten wie Swatch, Logitech oder Kühne+Nagel angeführt, die sich zwischen 1,8 und 0,4 Prozent verteuern. Bei Kühne+Nagel verweisen Händler auf die weltgrösste Containerreederei Maersk, die sich nach einem Gewinnsprung im Quartal mit Übernahmen neue Geschäftsfelder erschliesst.

Als Stützen erweisen sich zudem die Novartis-Aktien, die mit einem Plus von 0,6 Prozent ein Gegengewicht zu den schwächeren Roche-Bons (-0,4%) bilden. Schwergewicht Nummer drei, Nestlé (+0,1%), tritt dagegen mit dem Markt auf der Stelle.

Nahezu geschlossen aufwärts geht es auch für die Finanzbranche. So ziehen CS um 0,8 Prozent an. Wie die Grossbank mitgeteilt hat am Morgen, erhalten Anleger der Greensill-Pleite betroffene "Virtuoso-Fonds" Geld zurück.

Zusammen mit der CS verteuern sich auch die Aktien der Zurich, Swiss Re, der UBS, und Swiss Life zwischen 0,8 und 0,2 Prozent. Generell habe es ein paar gute Nachrichten in der Branche gegeben, meinen Händler. So steckt etwa der Versicherer Allianz die Folgen der Unwetterkatastrophen in Europa offenbar locker weg. Der Konzern peilt im laufenden Jahr einen Rekordgewinn an. Und auch die niederländische ING hat mit einem Gewinnsprung für gute Stimmung gesorgt.

Dem stehen Abgaben von 2,2 Prozent bei der Swisscom gegenüber. Nach den gestrigen Zahlen sorgen sich etwa die CS-Analysten um den möglicherweise zunehmenden Konkurrenzkampf auf dem Heimatmarkt.

Auch Schindler (-1,1%), Lonza (-0,8%) oder Geberit (-0,3%) stehen zum Wochenschluss auf den Verkaufslisten der Investoren.

Eine Achterbahnfahrt vollziehen nach Halbjahreszahlen unterdessen im breiten Markt die Aktien der Online-Bank Swissquote, die nach einem Plus von mehr als 3 Prozent mittlerweile 1,8 Prozent verlieren. Nach Zahlen schwächer sind auch Bystronic (-1,1%) und Orell Füssli (-0,8%).

Dagegen sind Addex (+2,3%) und Comet (+1,6%) nach Analystenkommentaren gesucht.

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