Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht am späten Montagvormittag leicht im Plus und knüpft damit an den Aufwärtstrend der vergangenen fünf Börsentage an. Allerdings hat der SMI seit dem bisherigen Tageshöchststand wieder gut 20 Punkte verloren und auch die Marke von 10'900 Punkten wieder unterschritten. Die Stimmung an den Börsen sei trotz der zuletzt etwas gestiegenen Zinsen weiterhin freundlich, heisst es in Marktkreisen. Da wegen Feiertagen sowohl die Märkte in den USA als auch in China geschlossen bleiben und auch kaum nennenswerte Unternehmensnachrichten vorhanden sind, ist allerdings mit einem eher ruhigen Handelstag zu rechnen.

Für die positive Haltung der Investoren steht beispielsweise die Credit Suisse, deren Anlagekomitee zuletzt die Aktienallokation "Übergewichten" bestätigt hat. Etwas vorsichtiger zeigt sich die Zürcher Kantonalbank, welche die Aktienmärkte "in luftigen Höhen" sieht. Die hohe Bewertung sollte eine Warnung sein, dass das weitere Kurspotenzial der Aktienmärkte beschränkt sei und temporäre Korrekturen jederzeit und auch in heftigen Umfang ausfallen könnten, heisst es in einem Kommentar der Bank. Die grössten Risiken sieht sie weiterhin in der Pandemie. Die Virus-Mutationen und das in vielen Ländern schleppende Impftempo verhinderten vorerst grössere Lockerungsschritte.

Der SMI verzeichnet um 10.50 Uhr ein Plus von 0,16 Prozent und steht bei 10'897,28 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,36 Prozent auf 1'744,41 Punkte und der umfassende SPI 0,13 Prozent auf 13'593,32 Punkte. Von den 30 SLI-Werten ziehen 23 an.

Von den etwas höheren Zinsen profitieren wie an anderen Börsenplätzen derzeit vor allem die Banken, von denen CS (+2,0%) an der aktuellen Tabellenspitze noch etwas mehr zulegen als UBS (+1,3%).

Gesucht sind auch Clariant (+1,8%), nachdem zwei neue Aktionäre gemeinsam eine Beteiligung von über 3 Prozent offenlegen mussten.

Ebenfalls gekauft werden Adecco (+1,4%) oder weitere Finanzwerte wie Swiss Life (+1,2%), Zurich (+1,1%) oder Swiss Re (+1,1%).

Vom anhaltenden Tech-Boom getragen werden zudem AMS (+1,2%) und etwas moderater Logitech (+0,7%). Letztere scheinen sich über der Marke von 100 Franken etabliert zu haben. Glaubt man einer aktuellen Studie von Goldman Sachs, ist das Ende der Fahnenstange damit noch nicht erreicht. Im Bereich Video-Konferenz etwa böten sich über das Krisenende hinaus langfristige Perspektiven.

Auf der Gegenseite bremsen die Schwergewichte Nestlé (-0,3%) und insbesondere Roche (-0,7%) den Gesamtmarkt. Grösste Verlierer sind indessen Temenos (-1,4%) und Givaudan (-1,0%).

Im breiten Markt befinden sich Molecular Partners (-4,3%) in einer ungewohnten Situation: Sie gehören zu den grössten Verlierern im breiten Markt. Allerdings steht seit Jahresbeginn auch schon ein Plus von etwa 30 Prozent zu Buche. Genau das ist auch der Grund, warum die Experten von der Royal Bank of Canada (RBC) den Daumen für die Papiere senken und den Titel auf "Sector Perform" zurückstufen.

Basilea (-0,2%) zeigen sich unauffällig, nachdem das Pharmaunternehmen den Verkauf seines chinesischen Forschungs-Tochterunternehmens Basilea Pharmaceutica China angekündigt hat.

Dafür schiessen Igea (+13%) raketenhaft in die Höhe. Die Fusion von Igea Pharma mit dem britischen Unternehmen Blue Sky Natural Resources (BSNR) verzögert sich zwar, sollte aber spätestens Ende April 2021 abgeschlossen sein.

Einen weiteren Sprung nach oben machen Wisekey (+7,9% auf 1,91 Fr.), welche vorübergehend gar um über 15 Prozent im Plus gelegen haben; dies nach einem Satz von +18 Prozent am Freitag. Über 2 Franken wurde der volatile Titel allerdings schon im vergangenen August gehandelt, ehe sich der Kurs wieder halbierte. Zu Beginn des Jahres 2018 wurden Wisekey noch für über 6 Franken gehandelt.

cf/rw