Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ringt zu Beginn der neuen Handelswoche weiter mit der 12'000-Punkte-Marke. Erst vor zwei Wochen hatte der Leitindex SMI diese Hürde das erste Mal genommen und bewegt sich seither in einer engen Spanne darum herum. Laut Händlern ist das Marktgeschehen durch eine Mischung aus Optimismus und Zurückhaltung geprägt. Dies habe bereits in der Vorwoche dafür gesorgt, dass der SMI zwar die sechste Handelswoche in Folge mit einem Gewinn abgeschlossen habe, dieser allerdings vergleichsweise klein ausgefallen sei.

Das Coronavirus gehört derzeit wieder zu den dominierenderen Themen am Markt. Steigende Infektionszahlen haben in Asien in einzelnen Ländern dafür gesorgt, dass Schutz-Massnahmen verstärkt bzw. implementiert wurden. Das Auftauchen der Delta-Variante sei eine Erinnerung daran, dass die Pandemie noch längst nicht überwunden sei, so ein Händler. Gerade wegen der Delta-Variante stiegen denn auch wieder die Sorgen, dass sich das Virus aktuell schnell ausbreite. "Während der mittelfristige Effekt auf die Aktienmärkte eher gering sein dürfte, könnten neue Restriktionen die Kauflaune der Anleger kurzfristig noch weiter reduzieren." Auf Datenseite wiederum dürften sich Anleger in dieser Woche auf die US-Arbeitsmarktzahlen und das Treffen der OPEC+ fokussieren.

Der SMI weist gegen 10.55 Uhr ein Plus von 0,08 Prozent auf 12'008,79 Punkte aus. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, notiert mit -0,07 Prozent leicht tiefer bei 1944,47 Punktem, während der breite SPI mit +0,04 Prozent ebenfalls knapp positiv bei 15'425,88 Punkten tendiert. Im SLI stehen 19 Verlieren elf Gewinner gegenüber.

Dass der Markt trotz der Mehrzahl an Verlierern nicht nachgibt, verdankt er den Schwergewichten Roche (+0,7%), Nestlé (+0,3%) und Novartis (+0,1%). Nachrichten gab es nur bei Roche. Der Pharmakonzern konnte eine Zulassung in der EU vermelden.

Mit Alcon, Lonza und Sonova sind aber noch weitere Vertreter der Gesundheits- und Lifescience-Branche gefragt, wie die Kursgewinne zwischen 0,7 und 0,1 Prozent zeigen.

Gleichzeitig sind aber auch einzelne Zykliker gesucht. Eine Kaufempfehlung durch die HSBC verleiht etwa den Adecco-Aktien (+0,5%) etwas Schubkraft. Die Experten gehen davon aus, dass die Kurse innerhalb der nächsten 12 Monate weiter zulegen und mit einem neuen Kursziel von 73 Franken sehen sie ein Aufwärtspotenzial von weiteren 15 Prozent.

Geberit (+0,2%) sind ebenfalls auf der Gewinnerliste zu finden. Die Aktien hatten bereits in der Vorwoche von den Hoffnungen auf das milliardenschwere Infrastrukturpaket der US-Regierung profitiert.

Auch Holcim (-1,1%), ABB (-0,7%) oder Sika (-0,2%) waren unter den Blue Chips wegen der Aussicht auf die US-Ausgaben gesucht gewesen. Bei ihnen nehmen Anleger zum Wochenstart allerdings erst einmal einen Teil ihrer Gewinne mit.

Die stärksten Abgaben verzeichnen im Verlauf des Vormittags allerdings die Aktien von Julius Bär, die sich um 1,4 Prozent verbilligen. Die übrigen Vertreter der Finanzbranche folgen mit etwas Abstand. So geben Partners Group um 0,6 Prozent nach, Zurich, Swiss Re, die CS, Swiss Life und die UBS folgen mit Abgaben zwischen 0,4 und 0,1 Prozent.

Durchweg schwächer tendieren auch die drei Technologiewerte. Die generell volatilen AMS fallen um 0,8 Prozent, Temenos (-0,3%) und Logitech (-0,2%) folgen. Gerade Logitech haben in der Vorwoche wegen Analystenkommentaren deutlich Federn gelassen.

Noch grösser fallen die Verluste in den hinteren Reihen für das Biotechunternehmen Polyphor (-50%) aus. Nach einem Forschungs-Rückschlag werde man nun die eigene Strategie überdenken, teilte die Gesellschaft am Montag mit.

Nach einer gesenkten Prognosen fallen Gurit (-3,6%) ebenfalls zurück. Sorgen um die Delta-Varianten haben zudem die Anteilsscheine von Dufry (-5%) und Flughafen Zürich (-1,9%) im Griff.

An der Spitze der Kurstafel sind derweil Montana Aerospace zu finden, die sich nach einem ZKB-Kommentar um 6,6 Prozent verteuern.

hr/uh