Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht am Dienstagvormittag leicht im Plus. Der Leitindex SMI pendelt dabei wie an den Vortagen um die Nulllinie und setzt seinen Seitwärtskurs der vergangenen Wochen bei insgesamt wenig Bewegung fort. Etwas gebremst werden die Aktien durch schwache Daten aus der Industrie aus Deutschland. Diese wurde im Mai insbesondere von einer schwachen Nachfrage aus dem Ausland belastet.

Weiter im Fokus bleiben auch die Ölpreise. Nachdem sich der Ölverbund Opec+ nicht auf eine Ausweitung seiner Produktion einigen konnte, haben diese ihre Aufwärtstendenz fortgesetzt und am Berichtstag erneut mehrjährige Höchststände erreicht. Im Tagesverlauf werden überdies in den USA der in Finanzkreisen stark beachtetet ISM-Index sowie der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor veröffentlicht.

Der SMI legt bis um 10.50 Uhr 0,05 Prozent auf 11'973,14 Punkte zu. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steht dagegen 0,02 Prozent tiefer bei 1939,36 Punkten, während der breite SPI um 0,06 Prozent auf 15'401,87 Punkte anzieht.

Grösste Gewinner sind derzeit Sika (+0,9%), Straumann und Logitech (je +0,8%). Dahinter folgen Temenos (+0,7%) und Lonza (+0,6%).

Im Plus hält sich der SMI aber vor allem dank der leicht positiv notierenden Schwergewichte Roche (+0,4%), Nestlé und Novartis (je +0,1%). Novartis hat seinen Zulassungsantrag für den Cholesterinsenker Inclisiran bei der US-Zulassungsbehörde FDA wieder eingereicht. Und für Nestlé hat Bernstein das Rating "Outperform" bei einem leicht erhöhten Kursziel bestätigt.

Auf der Verliererseite werden die Aktien der beiden Luxusgüterkonzerne Swatch (-0,9%) und Richemont (-0,8%) am meisten zurückgebunden. Ähnlich stark sind indes auch die Verluste bei Adecco, CS und UBS (alle -0,8%).

ABB (unv.) halten sich nach einem schwächeren Beginn im Mittelfeld. Die Deutsche Bank stuft das Rating für ABB im Rahmen einer Sektorstudie auf "Hold" von "Sell" hoch und erhöht das Kursziel auf 29 von 26 Franken. Es liegt damit aber immer noch klar unter dem aktuellen Kursniveau von gegen 32 Franken. Ausserdem wurde das Kursziel für die Titel von der Citigroup auf 36 Franken erhöht, bei einer unveränderten Empfehlung "Buy".

Im breiten Markt fallen Rieter mit einem Sprung nach oben um 6,4 Prozent auf. Der Textilmaschinenhersteller hatte am Vorabend vorab mitgeteilt, dass sich die Orderbücher schnell füllen, so dass man in den ersten sechs Monaten 2021 einen Bestellungseingang von rund 975 Millionen Franken realisiert habe. Die Erholung falle damit stärker aus als erwartet, hiess es dazu unter anderem in Marktkreisen.

Auch Barry Callebaut (+1,8%) legen zu. Der Schokoladehersteller hat heute einen langfristigen Outsourcing-Vertrag mit dem serbischen Süsswarenhersteller Atlantic Stark unterzeichnet. Zudem nahm die Citigroup die Abdeckung für die Aktien mit einer Kaufempfehlung auf.

Gar nicht gesucht sind hingegen Zur Rose (-1,9%), die sich damit aber immerhin deutlich von den Tiefstständen im frühen Geschäft erholt haben. Händler verweisen auf enttäuschende Aussagen von Konkurrent Shop Apotheke zur Umsatzentwicklung im zurückliegenden zweiten Quartal.

Ebenfalls etwas unter Abgabedruck stehen Stadler Rail (-1,3%). Diese würden für enttäuschende Aussagen des Rivalen Alstom zur Entwicklung des freien Cashflow in Sippenhaft genommen, heiss es am Markt.

cf/kw