Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt macht sich zur Wochenmitte die weihnächtliche Ruhe bemerkbar. Die meisten Marktteilnehmer hätten sich bereits in die Weihnachtsferien verabschiedet, wie sich nicht zuletzt an dem unterdurchschnittlichen Handelsvolumen zeige, heisst es im Handel. Entsprechend ereignislos präsentiere sich denn auch der Handel an der letzten Sitzung vor Weihnachten.

"Die Bücher in Richtung Jahresende sind zumeist geschlossen", fasst ein Börsianer zusammen. Die beherrschenden Themen sind auch an diesem letzten Handelstag in dieser Woche die Covid-19-Pandemie und das US-Konjunkturpaket. Nachdem Nachrichten über eine Mutation des Coronavirus zu Wochenbeginn noch die Stimmung belastet hatten, gab es hier zuletzt beschwichtigende Aussagen von den Impfstoffherstellern, die sich zuversichtlich zeigen, dass ihre Impfstoffe auch vor der neuen Variante schützen. Dagegen hat der noch amtierende US-Präsident Donald Trump erneut für Störfeuer gesorgt, indem er das 900 Milliarden Dollar schwere Corona-Hilfspaket des US-Kongresses abgelehnt hat. Im Handelsverlauf stehen dann später zahlreiche US-Konjunkturdaten auf der Agenda, die das Geschehen noch beeinflussen könnten.

Der Swiss Market Index (SMI) tritt gegen 10.50 Uhr mit -0,03 Prozent auf der Stelle bei 10'399,98 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, steigt dagegen um 0,07 Prozent auf 1'642,80, während sich der umfassende SPI mit -0,03 Prozent auf 12'975,13 Punkte ebenfalls kaum von der Stelle bewegt. Im SLI stehen 19 Gewinnern zehn Verlierer gegenüber, Novartis sind unverändert.

Investoren machen vor allem bei jenen Werten aktuell Kasse, die im bisherigen Jahresverlauf die grössten Gewinne verzeichnet haben. Entsprechend stehen Lonza und Logitech (beide -0,9%) aktuell auf den Verkaufslisten. Lonza weisen für 2020 bislang ein Kursplus von annähernd 60 Prozent aus, während Logitech mit +85 Prozent der absolute Spitzenreiter unter den Blue Chips sind.

Straumann verlieren aktuell 1,1 Prozent. Mit einer Jahresbilanz von +7 Prozent gehören sie immerhin zu den Gewinnern. Neben Straumann sind mit Sonova, Nestlé, Alcon und Roche aber noch weitere defensive Papiere auf den Verkaufslisten. Hier liegen die Abgaben zwischen 0,5 und 0,2 Prozent.

Die Kursverluste der beiden Schwergewichte sowie die unveränderten Novartis sind denn auch massgeblich für die insgesamt zurückhaltende Performance des Gesamtmarktes verantwortlich.

Dem stehen Kursgewinne von 1,1 Prozent bei Temenos gegenüber. Dahinter folgen zahlreiche Vertreter aus der Finanzbranche. So rücken Partners Group, Julius Bär, Swiss Life, Swiss Re, die CS, Zurich und die UBS zwischen 1,2 und 0,3 Prozent vor. Gerade Finanztitel waren zu Wochenbeginn im Zuge des kurzzeitigen Ausverkaufs verstärkt unter die Räder gekommen. Auch auf Jahressicht hat die Branche stark unter der Krisenstimmung gelitten.

Daneben sind noch Zykliker wie Adecco (+0,9%), LafargeHolcim (+0,8%) oder auch AMS (+0,3%) gesucht.

In den hinteren Reihen bewegen sich die Aktien von Swiss Steel (+1,5%) im Zick-Zack-Kurs. Die Kapitalerhöhung des Stahlkonzerns ist noch nicht in trockenen Tüchern. Die Liwet Holding um den russischen Milliardär Viktor Vekselberg hat eine Sperre für die Eintragung erwirkt.

hr/pre