Zürich (awp) - Vor der Unterzeichnung des Teilabkommens zwischen den USA und China geht es an der Schweizer Börse am Montag in moderatem Tempo aufwärts. Die Stimmung sei weiterhin gut, heisst es von Händlern. Zu den wichtigsten Terminen in dieser Woche gehöre die Unterzeichnung des Phase-I-Abkommens zwischen den beiden Volkswirtschaften, das Mitte der Woche erwartet werde.

Ein Händler meint, dass die Unterzeichnung des Abkommens elementar für den Wirtschaftsausblick ist. Andere sind etwas zurückhaltender und streichen heraus, dass nach wie vor keine Details bekannt seien und es sich damit eben auch nur um ein Teilabkommen handle. Der Zollstreit sei damit nicht grundsätzlich vom Tisch. Zudem seien nach der jüngsten Rekordjagd an den Börsen, nach der Unterzeichnung zunächst Gewinnmitnahmen und eine erhöhte Volatilität möglich. In den USA werden zudem in dieser Woche zahlreiche Grossbanken Zahlen vorlegen, und auch hierzulande stehen mit Geberit, Partners Group und Richemont Blue Chips auf der Agenda der Berichtssaison.

Der SMI gewinnt gegen 10.55 Uhr 0,36 Prozent auf 10'677,91 Punkte hinzu. Von seinem Rekordstand ist er damit etwa 100 Punkte entfernt. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte beinhaltet, steigt um 0,36 Prozent auf 1'645,77 und der breite SPI um 0,43 Prozent auf 12'921,75 Zähler. Von den 30 wichtigsten Werten gewinnen 24 hinzu, fünf fallen und UBS sind nahezu unverändert.

Den deutlichen Gewinnen der beiden Technologiewerte Temenos (+2,1%) und AMS (+1,6%) stehen Abgaben von 1,0 Prozent beim Sanitärspezialisten Geberit gegenüber.

Geberit wird am Donnerstag seine Umsatzzahlen für 2019 nennen. Die Experten von Barclays gehen in einer aktuellen Studie davon aus, dass sich die europäischen Bauunternehmen im vierten Quartal eher verhalten entwickelt haben dürften. Für 2020 dürften daher vor allem Selbsthilfe-Programme im Vordergrund stehen.

Auch Partners Group werden an diesem Donnerstag erste Einblicke in ihre jüngste Geschäftsentwicklung geben. Hier sind Anleger etwas zuversichtlicher, wie die Kursgewinne von 0,9 Prozent zeigen.

Finanzwerte generell schlagen sich zum Wochenstart ganz gut. So verteuern sich auch Versicherer wie die Swiss Re oder die Aktien der Credit Suisse überdurchschnittlich. Dagegen hinken Julius Bär (-0,2%) und die UBS (unverändert) dem Trend hinterher.

Die Aufwärtstendenz am Markt ist gut abgestützt. Denn Investoren greifen auch bei eher defensiven Anlagen wie Lonza, Alcon und Sonova zu, wie die Aufschläge zwischen 1,2 und 0,5 Prozent zeigen. Der Pharmazulieferer Lonza hatte am Freitagabend mitgeteilt, eine Partnerschaft mit dem US-Unternehmen Indapta Therapeutics einzugehen.

Unterdessen geht es für die beiden Uhrenhersteller erneut abwärts. Swatch geben um 0,5 Prozent nach und Richemont fallen um 0,2 Prozent. Händler verweisen auf die nach wie vor schwierige Situation für die Uhrenproduzenten in den wichtigen Märkten China und Hongkong, auf die grosse Konkurrenz durch asiatische Konkurrenten und einen zurückhaltenden Kommentar von Morgan Stanley. Richemont wird an diesem Freitag einen Blick in die Bücher gewähren.

In den hinteren Reihen stehen ebenfalls Vertreter der Gesundheitsbranche hoch im Kurs. Obseva ziehen um 7 Prozent an, nachdem das Unternehmen eine Lizenz-Vereinbarung in China gemeldet hat. Aber auch Kuros, Medartis und Idorsia gehören mit Aufschlägen zwischen 8,3 und 2,3 Prozent zu den grössten Gewinnern.

Addex-Aktien (-0,8%) fahren derweil Achterbahn, nachdem das Biotechunternehmen am Morgen seinen Barmittelbestand per Ende 2019 veröffentlicht hatte.

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