Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch die Gewinne aus der Startphase ausgebaut und steht kurz vor Mittag klar im Plus. Nach zwei schwächeren Tagen strebt der Leitindex SMI damit wieder nach oben. Für den Monat November zeichnet sich insgesamt eine Fortsetzung der Erholung vom Jahrestief im September ab, wenn auch im Vergleich zum Oktober in einem verlangsamten Tempo. Die Nervosität wegen der Corona-Proteste in China scheine sich etwas gelegt zu haben, heisst es in Marktkreisen; dies trotz schlechter als erwartet ausgefallener Einkaufsmanagerindizes in China.

In den Blickpunkt rücken am Berichtstag neue Inflationsdaten aus Europa. Und aus den USA werden Arbeitsmarktzahlen aus dem Privatsektor erwartet. Nach dem hiesigen Börsenschluss stehen zudem eine Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell und der Konjunkturbericht des Fed, das so genannte "Beige Book", auf dem Programm. Von Powell etwa werden dahingehende Aussagen erwartet, dass das Tempo der Zinsschritte zwar sinken werde, die Bekämpfung der Inflation aber weitergehe, wie es in einem Kommentar von Swissquote heisst.

Der SMI legt bis um 10.45 Uhr 0,74 Prozent auf 11'160,13 Punkte zu. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,71 Prozent auf 1704,58 Punkte und der breite SPI 0,72 Prozent auf 14'234,54 Punkte. Im SLI stehen 26 Gewinner 4 Verlierern gegenüber.

Die grössten Verluste unter den Blue Chips verbuchen Credit Suisse (-0,7%). Die Aktie hat am Vormittag bei 2,858 Fr. ein neues Allzeittief markiert und findet damit weiterhin keinen Boden. Der letzte Handelstag mit einem Plus am Ende liegt über zwei Wochen zurück.

An der Spitze der Tabelle stehen AMS Osram (+2,7%), welche von den guten Vorgaben der Nasdaq gestützt werden. Dahinter zeigen Sika (+1,9%), Straumann (+1,5%) oder auch Givaudan (+1,5%) eine Gegenbewegung nach schwächeren Vortagen.

Richemont (+1,8%) und Swatch (+0,9%) profitieren etwas von der zumindest vorläufigen Entspannung in China bzw. von der Hoffnung, dass die dortige Regierung die Corona-Massnahmen etwas lockern könnte.

Der Gesamtmarkt wird insbesondere auch von Nestlé (+1,3%) gestützt, welche nach negativer Eröffnung mittlerweile klar im Plus stehen. Am Vortag hatten Nestlé mit Abgaben von rund 2 Prozent im Anschluss an einen Investorentag den Gesamtmarkt noch belastet.

Swisscom (+0,1%) zeigen sich nach starkem Beginn wenig verändert. Zumindest zu Handelsbeginn erhielten die Aktien etwas Rückenwind von einer Aufstufung des Ratings durch HSBC auf "Buy" von "Hold". Die britische Bank begründete dies insbesondere mit dem soliden Heimmarkt sowie mit der relativ gut abgesicherten Energieversorgung.

Auch ABB (+0,2%) bleiben hinter dem Gesamtmarkt zurück. Für diesen Titel hat Exane BNP Paribas im Rahmen einer Sektorstudie das Rating auf "Underperform" von "Neutral" gesenkt.

Im breiten Markt legen BKW (+2,6%) und BCV (+1,4%) solide zu. Beide Titel wurden bei der jüngsten Anpassung des MSCI Global Standard Index neu in den Renommierindex aufgenommen. Dies führt insbesondere bei institutionellen Anleger und Portfoliomanagern, die sich an diesem "Benchmark" messen, zu Käufen.

Belimo stehen nach schwachem Start mittlerweile 0,7 Prozent höher. Etwas gebremst wurde der Titel anfänglich von einer Abstufung durch die Bank Vontobel auf "Hold" von "Buy". Vontobel sieht mit dem aktuellen Kurs das faire Niveau nun erreicht bzw. bereits übertroffen.

cf/uh