Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse gibt zum Wochenschluss leicht nach. Der Markt setze den Konsolidierungskurs der vergangenen Wochen fort, sagte ein Händler. Die Anleger scheuten vor neuen Engagements zurück, unter anderem weil heute um 14.30 Uhr die US-Arbeitsmarktdaten für August veröffentlicht werden. Zusätzlich für Zurückhaltung sorgen dürfte, dass die US-Börsen am Montag wegen des Labor Day-Feiertags geschlossen bleiben. Andere Impulse wie Firmennachrichten sind zudem dünn gesät.

Vom monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung erwarten sich die Marktteilnehmer Hinweise auf die Geldpolitik der Notenbank. Der Arbeitsmarkt spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Das Fed hat signalisiert, dass es die geldpolitische Unterstützung demnächst etwas zurückfahren könnte, falls sich der Jobmarkt weiter solide entwickelt. Der Markt erwarte zwar einen geringeren Beschäftigungsaufbau als im Juli, aber immer noch ein ordentliches Niveau, heisst es am Markt. Sollten mehr als 750'000 neue Stellen geschaffen worden sein, dürfte das Fed wohl eher früher als später mit dem Tapering beginnen.

Der SMI notiert um 11.00 Uhr um 0,20 Prozent tiefer mit 12'407,22 Punkten. Damit hat der Leitindex in der laufenden Woche rund 40 Punkte eingebüsst und steht ungefähr auf dem Niveau von Mitte August. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, sinkt um 0,33 Prozent auf 2018,24 und der umfassende SPI um 0,14 Prozent auf 15'986,19 Zähler. Im SLI geben 23 Titel nach und sieben legen zu.

Die stärksten Einbussen im SLI verbuchen die Aktien des Softwareherstellers Temenos (-2,3%), was ein Händler mit der Charttechnik erklärt. Der Aktienkurs deute eine negative Formation an, nachdem ein Ausbruchsversuch nach oben gescheitert sei.

Zu den grösseren Verlierern zählen ausserdem Finanzwerte wie die Vermögensverwalter Partners Group und Julius Bär sowie die Versicherer Swiss Re und Zurich mit Einbussen von -1,1 bis -0,8 Prozent. Die Grossbanken CS (-0,3%) und UBS (-0,4%) sind ebenfalls schwächer.

Aber auch der Luxusgüterhersteller Richemont (-1,0%) und etwas weniger auch Konkurrent Swatch (-0,4%) stehen unten auf der Kurstafel. Dies könnte mit den enttäuschenden Zahlen aus China zu tun haben, sagte ein Händler. Der dortige Einkaufsmanagerindex der Dienstleister ist im August auf 46,7 von 54,9 Zähler im Monat zuvor eingebrochen. Zudem sind beide Aktien am Vortag gestiegen.

Gefragt sind dagegen die Aktien der Technologierfirma Logitech +1,1%), die damit einen Teil des Vortagsverlusts wettmachen.

Zulegen können auch Swisscom (+0,5% auf 536,40 Fr.). Research Partners hat das Kursziel für den Platzhirsch aufgrund der attraktiven Dividendenaussichten auf 560 von 500 Franken erhöht.

Zu den Gewinnern zählen ausserdem die als defensiv geltenden Alcon, Nestlé und Roche. Nach den Einbussen vom Vortag gewinnen sie 0,4 bis 0,2 Prozent. Alcon dürften zudem von einer Kurszielerhöhung der Bank Julius Bär auf 80 von 68 Franken profitieren, heisst es.

Auf den hinteren Rängen büssen Tecan (-2,5% auf 573 Fr.) an Wert ein. Der Laborausrüster hat zur Finanzierung der Übernahme der US-Firma Paramit 650'000 neue Aktien platziert und damit knapp 360 Millionen Franken eingenommen. Am Vortag hatte die Tecan-Aktie allerdings um 5,5 Prozent zugelegt, somit ergibt sich trotz Platzierung ein positiver Netto-Effekt.

Idorsia legen dagegen 1,5 Prozent zu. Die Bank Vontobel hat die Kaufempfehlung für die Anteile des Arzneimittelherstellers bestätigt - allerdings mit einem auf 31 von 34 Franken reduzierten Kursziel.

Die Aktien von Plazza steigen um 1,5 Prozent auf das Rekordhoch von 337 Franken. Die Immobilienfirma hat im ersten Halbjahr den Gewinn um über 60 Prozent gesteigert und damit etwas besser abgeschnitten als im Juli vorangekündigt. MCH egen ebenfalls nach Halbjahreszahlen 1,9 Prozent zu.

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