Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht am Mittwochvormittag weiterhin im Plus. Allerdings hat er höhere Gewinne aus der Startphase im bisherigen Handelsverlauf teilweise wieder eingebüsst und zeitweise nur noch knapp über dem Schlusskurs vom Vortag notiert. Immerhin dauert der Stabilisierungsversuch in der verkürzten Auffahrtswoche nun schon immerhin den vierten Tag in Folge an, nachdem es zuvor fünf Wochen per Saldo stetig nach unten gegangen war. Eine gute Neuigkeit sei die Beruhigung an der Zinsfront bei den langjährigen US-Staatsanleihen, womit sich ein Niveau klar über der Marke von 3 Prozent vorerst nicht abzeichne, lautet ein Kommentar von Swissquote.

Der Fokus der Investoren richtet sich nun auf das Protokoll der jüngsten Zinssitzung der amerikanischen Notenbank, welches nach dem hiesigen Börsenschluss veröffentlicht wird und weitere Aufschlüsse über den künftigen Kurs des Fed geben sollte. Diesbezüglich zeigt sich aber beispielsweise die Bank Mirabaud skeptisch: Die Investoren befürchteten, dass die US-Notenbank es nicht schaffen werde, die Inflation einzudämmen, ohne eine Rezession auszulösen, so die Bank in einer Einschätzung. Sie bekräftigte gleichzeitig mit Blick auf die globalen Aktien ihre untergewichtete Positionierung mit der Tendenz hin zu defensiven Werten.

Der SMI steht um 11.00 Uhr 0,25 Prozent höher bei 11'512,04 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legt 0,03 Prozent auf 1780,63 Punkte zu und der breite SPI 0,24 Prozent auf 14'737,18 Punkte. Von den 30 SLI-Werten notieren je die Hälfte im Plus und im Minus.

Von der zumindest für den Moment etwas freundlicheren Stimmung profitieren insbesondere einige Finanztitel wie Swiss Life und UBS (je +0,8%) an der Tabellenspitze oder Julius Bär (+0,6%).

Auftrieb erhält der Gesamtmarkt insbesondere aber von den defensiven Schwergewichten Novartis, Roche (je +0,6%) und Nestlé (+0,5%), was sich etwa mit der Haltung von Mirabaud deckt.

Deutlich ins Minus gerutscht sind Partners Group (-0,9% auf 997 Fr.), nachdem Barclays die Abdeckung des Titels mit "Equal Weight" und einem Kursziel von 1040 Franken gestartet hat.

Die grössten Einbussen erleiden derzeit aber Temenos (-3,1%) und AMS Osram (-1,8%), was gut zur Schwäche der Technologietitel in den USA am Vortag passt.

Im breiten Markt ziehen Stadler Rail um 1,2 Prozent an. Der Ostschweizer Zughersteller hat vor dem Bundesverwaltungsgericht bei einem wichtigen Auftrag die Oberhand behalten. Denn der französische Konkurrent Alstom ist mit einer Beschwerde gegen die Vergabe eines Auftrags über bis zu 510 "FLIRT"-Züge vor dem Bundesverwaltungsgericht abgeblitzt.

Die Aktien des Diagnostik-Unternehmens Achiko klettern - auf allerdings sehr tiefem Niveau im Rappenbereich - um gut 15 Prozent in die Höhe, dies nachdem sich das Unternehmen eine Finanzierung in Höhe von 1,25 Millionen Franken gesichert hat.

Rieter (-1,7%) büssen hingegen weiter an Terrain ein, nachdem es am Vortag bereits um gut 4 Prozent nach unten gegangen war. Für Verkaufsdruck hatte am Dienstag eine markante Kurszielsenkung von Baader Helvea beigetragen. Über die vergangenen neun Monate hat Rieter somit rund die Hälfte an Wert verloren.

Ypsomed verlieren nach Jahreszahlen und der Ankündigung einer Kapitalerhöhung 1,4 Prozent. Wenig begeistert zeigen sich Analysten etwa vom Ausblick.

Epic Suisse sind indes an ihrem ersten Handelstag an der Börse mit 68 Franken auf dem Niveau des Ausgabepreises gestartet. Mittlerweile liegen sie mit 68,03 Franken minim im Plus, dies bei einem Tageshoch von 68,42 Franken.

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