Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Dienstagnachmittag mehr oder weniger unbewegt. Die Vorgaben aus dem Ausland seien zwar gut gewesen, und es seien auch gewisse Entspannungsanzeichen im Handelsstreit der USA mit China auszumachen, heisst es am Markt. Da die laufende Woche aber mit mehreren Zentralbankereignissen gut bestückt sei, verhielten sich die Anleger vorsichtig. "Wir sind quasi mit angezogener Handbremse unterwegs", sagte ein Händler. Erste Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik der Währungshüter erwarten die Marktteilnehmer von der Veröffentlichung der jeweils jüngsten Protokolle der letzten Zinssitzung der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank.

Am Ende der Woche kommen Notenbankern aus aller Welt im amerikanischen Jackson Hole zusammen. Fed-Chef Jerome Powell wird sprechen, und es wird am Markt davon ausgegangen, "dass er eine weitere Senkung an der September-Sitzung in Aussicht stellt". Auch vom neuen EZB-Chefökonom Philip Lane könnten beim Treffen in seiner ersten grossen Rede Lockerungssignale kommen, meinte der Händler. Allerdings seien die Erwartungen an das Fed und die EZB mittlerweile "gewaltig". Es bestehe also Enttäuschungspotential.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 14.50 Uhr 0,03 Prozent höher bei 9'828,73 Punkten. Am Vortag hatte der SMI noch einen starken Wochenauftakt mit einem Plus von 1,0 Prozent hingelegt. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) ermässigt sich aktuell 0,03 Prozent auf 1'486,99 Punkte, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,01 Prozent höher notiert bei 11'949,44 Zählern. Von den 30 SLI-Werten stehen 14 im Minus im Plus, elf im Plus und fünf unverändert.

Richemont (+0,9%) tendieren nach der Veröffentlichung der Uhrenexporte höher. Ein stärker als erwartet ausgefallener Anstieg im Juli lässt die Anleger nach den Aktien der breiter diversifizierten Luxusgütergruppe greifen. Aber auch die Papiere des Uhrenherstellers Swatch (+0,5%) legen mittlerweile wieder zu.

Die Aktien von Zurich Insurance (+0,6% auf 353,40 Fr.) gewinnen zudem an Wert, nachdem Jefferies die Empfehlung auf "Buy" von "Hold" erhöht hat. Daran ändert auch nichts, dass das Bankhaus Lampe das Rating im Rahmen einer Sektorstudie auf "Sell" von "Hold" gesenkt hat. Lampe erhöht allerdings Kursziel auf 310 von 300 Franken.

Besonders die schwergewichtigen Nestlé und Novartis (je +0,2%) sorgen indes dafür, dass der SMI nicht tiefer ins Minus abfällt.

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