Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Montag zum Monatsschluss etwas orientierungslos. Nach einer freundlichen Eröffnung ist der SMI vorübergehend auch schon ins Minus gerutscht. Insgesamt halten sich die Kursausschläge aber in engem Rahmen, mit einer aktuell wieder leicht positiven Tendenz. Nach der starken Vorwoche und dem insgesamt klar positiven Oktober scheint für den Moment die Luft etwas draussen. Das Interesse der Investoren richtet sich bereits auf die Sitzung der US-Notenbank vom kommenden Mittwoch.

Einigkeit herrscht dabei in der Erwartung eines weiteren Zinsschritts um 0,75 Prozent, darüber hinaus besteht aber die Hoffnung, dass das Fed für die nähere Zukunft eine gemächlichere Gangart zumindest in Aussicht stellen wird. Diese Hoffnungen seien berechtigt, heisst es dazu in einer aktuellen Markteinschätzung der Zürcher Kantonalbank. Ebenso sei der Rückgang der Renditen an den Anleihemärkten nachvollziehbar. Es verbleibe allerdings das Risiko, dass sich die Inflation als hartnäckiger entpuppe als erhofft. Eine der zentralen Fragen, wie sich die Zinsen weiterentwickeln dürften sei dabei, wie stark sich der US-Arbeitsmarkt verlangsame.

Der SMI notiert um 10.50 Uhr 0,07 Prozent höher bei 10'779,97 Punkten. Zum Schlussstand von Ende August bei 10'855 Punkten fehlen noch knapp 80 Punkte, womit die deutlichen Verluste vom September zu grössten Teil wieder aufgeholt werden konnten.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,06 Prozent auf 1626,57 Punkte und der breite SPI um 0,03 Prozent auf 13'737,40 Zähler. Im SLI stehen 25 Verlierern fünf Gewinner gegenüber.

Credit Suisse (+4,5%) sind nach wie vor der grösste Gewinner unter den Blue Chips. Die Aktie versucht damit nach dem Absturz am Donnerstag einen erneuten Erholungsversuch. Die Bankführung hat am Montag erste Bedingungen zur angekündigten Kapitalerhöhung im Umfang von 4 Milliarden Franken genannt. Der Referenzpreis wurde dabei auf 4,07 Franken festgelegt.

Die Neuigkeiten werden im Markt insgesamt als wenig überraschend bzw. neutral für den Aktienkurs beurteilt. Ob auf dem tieferen Aktienkursniveau nun nachhaltig neue Käufer auftauchen, muss sich zeigen. Immerhin hat schon mal eine nicht-exekutive Person aus dem Verwaltungsrat der zweitgrössten Schweizer Bank einen ersten Schritt getan und einen grösseren Aktienposten zugekauft.

Mit einem gewissen Abstand folgen auf den Plätzen Swisscom, Temenos und Swiss Life mit einem Anstieg um je 1,3 Prozent, dahinter finden sich Adecco, Zurich sowie Julius Bär mit Avancen um jeweils knapp mehr als 0,5 Prozent.

Auch Straumann (+0,3%) kommen zu einer gewissen Kurserholung. Wie aus den Handelsräumen hiesiger Banken zu hören ist, sorgt eine Wiederabdeckung der Valoren durch Stifel für das nötige Kaufinteresse. Das Institut empfiehlt den Titel zum Kauf.

Keine grosse Hilfe sind derzeit die Schwergewichte, von denen Nestlé (+0,2%) und Novartis (+0,1%) immerhin minim anziehen, während die GS von Roche unverändert stehen.

Bei Holcim (+0,1%) kommt es nach dem guten Gewinn im Anschluss an die Quartalszahlen vom vergangenen Freitag bereits zu einer Konsolidierung, begleitet von weiteren Kommentaren und verschiedenen Kurszielerhöhungen.

Deutlichere Verluste verzeichnen Schindler (-2,1%), Sika (-1,2%) und VAT (-1,1%).

Im breiten Markt geben Ems Chemie (-3,7%) überdurchschnittlich nach. Im Anschluss an die Neunmonatszahlen vom vergangenen Dienstag haben die Titel zwar etwas zugelegt, bereits in der zweiten Wochenhälfte setzte jedoch der Abwärtstrend ein und die relativ moderaten Gewinne verwandelten sich in klare Verluste. Belastet wird der Titel am Berichtstag von einem negativen Kommentar von Berenberg. Das Institut hat Ems auf "Hold" zurückgestuft und damit die davor bestandene Kaufempfehlung aufgehoben.

Huber+Suhner (-0,6%) erhalten von einer kleinere Ergänzungsakquisition kaum nennenswerte Impulse.

cf/kw