Zürich (awp) - Am Tag der US-Wahlen will sich kein Investor zu weit aus dem Fenster lehnen. Entsprechend liegt die Handelsspanne beim SMI bei gerade einmal bei gut 40 Punkten. "Bereits heute schon von einem Tag der Entscheidung zu sprechen, könnte zu optimistisch sein", kommentiert ein Händler. Ebenso fraglich sei es, ob die Märkte bereits morgen um diese Zeit wissen, wer im Januar ins Weisse Haus einziehen werde. Entsprechend dürfte der heutige Handelstag durch Zurückhaltung geprägt sein.
In der Nacht dürfte dann die Volatilität mit jedem ausgezählten Bundesstaat deutlich zunehmen. "Alle Anlageklassen, von Währungen über Gold, Bitcoin sowieso, Anleihen und nicht zuletzt Aktien dürften mit den roten und blauen Flecken auf der Karte der USA um die Wette schwanken", beschreibt der Händler die kommenden Stunden. Dass die US-Notenbank Fed am Donnerstag dann noch mit ihrem jüngsten Zinsentscheid auf der Agenda steht, trage noch zusätzlich zur aktuellen "unruhigen Ruhe" bei, heisst es im Handel. Zwar dürfte eine Zinssenkung mit grosser Wahrscheinlichkeit kommen, offen sei aber, wie das Wording des Fed ausfalle: "Werden die Erwartungen sinkender Zinsen forciert oder gedämpft?"
Der Schweizer Leitindex SMI notiert gegen 11.15 Uhr mit -0,09 Prozent leicht im Minus bei 11'886,76 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, fällt um 0,18 Prozent auf 1940,88 und der breite SPI um 0,12 Prozent auf 15'830,29 Zähler. Im SLI geben 19 Werte nach und acht legen zu, während drei Titel unverändert sind.
Sehr deutlich sacken nach Zahlen Adecco (-9,6%) ab. Das Geschäftsumfeld für den Personalvermittler blieb auch im dritten Quartal anspruchsvoll. Die Zahlen liegen unter den Erwartungen der Finanzgemeinde. Vor allem das tiefe organische Wachstum sorge für Enttäuschung bei den Anlegern.
Nach Adecco folgen mit grossem Abstand auf der Verliererseite Swatch (-2,4%). Auch der zweite Uhrenkonzern, Richemont, weist aktuell Abgaben von 1,2 Prozent auf.
Im Fall von Sandoz (-1,9%) oder auch Givaudan (-1,0%) verweisen Börsianer auf den teilweise starken Lauf in diesem Jahr. die Generika-Spezialistin Sandoz etwa ist mit einem Kursgewinn von nahezu 50 Prozent unter den grössten Gewinnerinnen im bisherigen Jahresverlauf.
Bei den Gewinnern stehen im SLI die Aktien des Rückversicherers Swiss Re (+0,9%) zuoberst. Auch Zurich (+0,4%) und Swiss Life (+0,1%) sind auf der Gewinnerliste zu finden. Während die Zurich bereits in dieser Woche noch ihre Zahlen vorlegt, folgen die anderen beiden in der kommenden Woche - quasi als Nachzügler der aktuellen Berichtssaison. Mit ihrer freundlichen Tendenz befinden sie sich in guter Gesellschaft: Auch europaweit zählen Versicherer am Vormittag zu den grösseren Gewinnern.
Daneben sind auch die UBS (+0,4%) als weiterer Finanzvertreter im Gewinnerfeld zu finden. Aber auch Zykliker wie ABB (+0,7%) oder Holcim (+0,2%) halten sich aktuell im grünen Bereich.
Zahlen lieferten am Morgen zudem noch Unternehmen aus den hinteren Reihen. Oerlikon (-3,9%) hat zwar mit Blick auf den operativen Gewinn im dritten Quartal besser gewirtschaftet als erwartet. Umsatz und Bestellungseingang blieben hingegen hinter den Schätzungen zurück, was die seit drei Monaten schwächelnde Aktie weiter absinken lässt.
Derweil sind die Papiere von Burckhardt Compression (+1,9%) mittlerweile ins Plus gedreht. Der Kolbenkompressorenhersteller Burckhardt Compression hat in der ersten Jahreshälfte 2024/25 überraschend viele Aufträge gewonnen und zielt in den kommenden Quartalen und Jahren auf weiteres Wachstum ab. CEO Fabrice Billard sieht die Gruppe mit den für das laufende Jahr und mittelfristig gesetzten Zielen auf Kurs.
hr/tv