Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht am Dienstagvormittag knapp im Plus. Nach einem freundlichen Start sind die frühen Gewinne in der Folge aber etwas abgebröckelt. So richtig Schwung will im Vorfeld der verschiedenen Notenbanksitzungen dieser Woche nicht in die Sache kommen. Nach dem Fed am Mittwoch, werden am Donnerstag auch die EZB, die Bank of England sowie die SNB ihre geldpolitischen Entscheide bekanntgeben. Allgemein wird davon ausgegangen, dass vor allem die amerikanische Notenbank angesichts der hohen Inflation eine schärfere Gangart propagieren wird. Hierzulande fallen insbesondere Vifor nach einem Übernahmeangebot auf.

Im Fokus steht auch die Diskussion um die Anhebung der Schuldenobergrenze im US-Kongress von heute Abend. Ein Misserfolg könnte die Märkte hart treffen, heisst es dazu etwa in einem Kommentar von CMC Markets. Aber auch das Thema Coronavirus bleibt nach dem ersten Todesfall im Zusammenhang mit der Omikron-Variante in Grossbritannien im Blick. Die Credit Suisse geht davon aus, dass die Politik in den USA und Europa zwar mit ökonomisch belastenden Massnahmen zuwarten wolle, sie letztlich durch hohe Fallzahlen aber dazu gezwungen werden könnte.

Der SMI notiert um 10.50 Uhr 0,08 Prozent höher bei 12'561,40 Punkten. Der die 30 wichtigsten Aktien enthaltende SLI gewinnt 0,12 Prozent auf 2023,56 und der breite SPI 0,18 Prozent auf 16'054,42 Punkte. Von den 30 SLI-Werten legen 16 zu und 14 geben nach.

Die Aktien von Vifor Pharma schiessen um rund 13 Prozent auf 158,35 Franken in die Höhe. Der australische Biotechkonzern CSL hat für Vifor ein knapp elf Milliarden Franken schweres Kaufangebot unterbreitet, entsprechend einem Preis je Aktie von rund 167 Franken. CSL bezahle zu viel für Vifor, stellen Analysten fest. Gleichzeitig gebe es keine Stolpersteine für den Vollzug der Transaktion. Dennoch erreicht der Aktienkurs den gebotenen Preis (noch) nicht.

Temenos (+3,0%) knüpfen an die Anfang Monat eingeleitete Erholungsbewegung an, nachdem der Titel in der zweiten Novemberhälfte sehr schwach abgeschnitten hatte.

Weitere gesuchte Aktien sind etwa ABB, Swisscom (je +1,1%) oder Sika (+0,8%).

Swiss Life (+0,3%) liegen im breiten Mittelfeld. Die Titel behaupten sich damit aber knapp unter dem Allzeithoch bei 552 Franken der Vorwoche. Zuvor waren die Aktien im Nachgang zum Investorentag von Ende November über mehrere Tage hinweg kräftig angestiegen. Unterstützung kommt am Berichtstag von einer Kaufempfehlung von Berenberg mit einem deutlich nach oben angepassten Kursziel.

Bei den Verlierern, deren Anzahl seit dem Start der Börsensitzung stetig zunimmt, büssen Richemont (-1,5%), Ams (-1,2%), Sonova (-1,0%) und Partners Group (-0,9%) am meisten ein. Für letztere hat Research Partners am Vorabend das Kursziel gesenkt, bei einer unveränderten Einstufung "Halten".

Im breiten Markt verteuern sich Molecular Partners um 5 Prozent. Der Titel erhält von der Ankündigung einer Zusammenarbeit mit Novartis im Bereich Krebstherapien Rückenwind. Im Rahmen der Vereinbarung wird Novartis eine Vorauszahlung von 20 Millionen US-Dollar leisten, die später möglichen Meilensteinzahlungen belaufen sich allerdings auf ein Vielfaches davon.

Auffällig sind daneben noch die markanten Gewinne von Calida (+7,3%), während Forbo (+0,9%) nach einer deutlichen Kurszielerhöhung durch die Credit Suisse relativ moderat anziehen.

cf/ra